Cäcilienmesse: Voluminöse Klangfülle

VonHieronymus Schneider

Ein Hochamt der Kirchenmusik in Schwabmünchen ist zu hören. Gemeinsame Chöre und Orchester erfüllen den Raum der St. Michaelskirche in Schwabmünchen

Der Altarraum konnte die mehr als 100 Akteure gerade noch aufnehmen und auch die Bänke der Stadtpfarrkirche waren am Samstagabend bis in die letzten Reihen nahezu vollständig besetzt. Doch noch voluminöser war die gewaltige Klangfülle, die selbst den hohen Kirchenraum vollständig erfüllte. Nach einer mehrjährigen Pause wurde die Cäcilienmesse von Charles Gounod mit großem Chor und Orchester wieder in Schwabmünchen aufgeführt. Chorregent Stefan Wagner vereinigte den Kammerchor Schwabmünchen, den Kirchenchor von St. Michael, den Chor Canta Nova aus Bobingen und einen Projektchor zu einem Ensemble. Das Orchester Capella St. Michael untermalte die Vokalstimmen mit instrumentaler Klangfülle. Das Gesamtwerk wurde von Wagner zusammen mit Tobias Drixler, der den Kammerchor und den Chor Canta Nova leitet, in zahlreichen Sonderproben einstudiert. Zum Offertorium wurden auch das selten gespielte Orchesterstück „Domine salvum“ und das Werk des englischen Komponisten Edward Elgar „Ecce Sacerdos Magnus“ aufgeführt. Mit der Cäcilienmesse ehrte der französische Komponist Charles François Gounod (1818-1893) die Heilige Cäcilia als Schutzheilige der Musik. Die Cäcilienmesse ist wohl das bekannteste kirchenmusikalische Werk von Charles Gounod. Er komponierte sie im Alter von 37 Jahren. Sie ragt aus seinen übrigen Messen durch ihre ausgesprochen üppige Orchesterbegleitung hervor. Die Cäcilienmesse wurde am 22. November 1855, dem Jahrestag der Heiligen Cäcilia, in der Kirche St. Eustache in Paris uraufgeführt.

Etwas von der von damals überlieferten ehrfürchtigen Benommenheit, die das Werk mit seinen oftmals leisen und leisesten Tönen im fließenden Übergang zu machtvollen Klängen auslöste, war auch beim Schwabmünchner Publikum während und nach der Aufführung zu spüren. Die Gesangssolisten Elisabeth Wörmann (Sopran), Gerhard Werlitz (Tenor) und Wolfgang Wirsching (Bass) entfalteten sich über dem Klangteppich des Chores etwa beim Kyrie, dem Gloria, Sanctus oder Benedictus. So wurde das Konzert zu einem besonderen Erlebnis zur Einstimmung auf das sonntägliche Erntedankfest. Der Spendenerlös kommt der Kirchensanierung der Michaelskirche zugute.

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