Zwei Frauen, zwei Wohnungen, eine Gemeinschaft
Eine Witwe und eine zweifache Mutter erzählen von ihrem Leben im Mehrgenerationenhaus. Wie sich Bewohner helfen, schwere Zeiten zu überwinden.
„Ich bin so froh, dass ich hierher gezogen bin“. Die Worte kommen ohne zu zögern, und werden mit Nachdruck ausgesprochen. Margrit Pitsch lässt im Gespräch mit unserer Zeitung keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie sich ausgesprochen wohlfühlt in ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung im Generationenpark. Mehr noch, sie ist überaus dankbar, dass sie 2016 noch zusammen mit ihrem Mann Gerhard die Anlage beziehen konnte. Zu dieser Zeit war er schon sehr krank und so bekam das Ehepaar eine Wohnung mit barrierefreier Ausstattung. Breite Türrahmen, hohe Toilette sowie eine offene Dusche sind ein paar der Merkmale ihres rund 55 Quadratmeter großen Reiches, das Margrit Pitsch seit 2017 alleine bewohnen muss, da ihr Mann verstarb. Sie sei zuerst vor Trauer wie gelähmt gewesen, erzählt sie, aber die Gemeinschaft habe sich immer wieder bei ihr gemeldet und sie wieder in das aktive Leben des Generationenparks zurückgeholt. „Die Grundeinstellung der meisten Bewohner hier ist einfach etwas anders“, erklärt sie. Viele wollen Kontakt haben so wie sie selbst und in ihrem Wochenablauf ist der Besuch im Café des Generationenparks fester Bestandteil. Auch den monatlich stattfindenden Brunch genießt Pitsch sehr. „Wenn jemand Geburtstag hatte, bringt er noch zusätzlich was mit und wir feiern zusammen“, beschreibt sie die gemeinsamen Feste. Ihre Kinder seien anfangs skeptisch gewesen, sie hätten die Eltern lieber weiterhin ganz in der Nähe gehabt. Sie sind auch jetzt nicht weit weg, aber eben nicht direkt in der Wohnung nebenan. Margrit Pitsch sieht das ganz pragmatisch: „Die Kinder müssen mit ihren Familien ihr eigenes Leben führen, ich bin da gerne mal dabei, aber bin auch gerne selbstständig und brauche meine eigenen Ansprechpartner.“ Die Tochter und der Sohn haben auch schnell gemerkt, dass sie sich richtig wohlfühle im Generationenpark und freuen sich, dass sie sich nach dem Tod des Vaters wieder aufgerappelt habe und die Gesellschaft der Mitbewohner genieße. „Ich bin hier wirklich richtig angekommen“, sagt sie strahlend und sie will auch nicht wieder weg.
Das Konzept der GWG und des MGH erlaubt es ihr, trotz Witwenrente die Wohnung ohne Probleme halten zu können. Von ihrem Frühstückstisch aus kann sie auf den Spielplatz sehen und sie sieht den Kindern gerne zu und ermahnt sie auch mal, wenn sie merkt, ein Streit untereinander artet aus. „Die Kleinen rufen mich Oma und ich gebe den Kindern ab und an Süßigkeiten“, lacht sie. Auch betreut sie hin und wieder andere Menschen in der Anlage, die nicht gerne alleine sind, weil sie, wie sie sagt, etwas zurückgeben möchte von der Zusammengehörigkeit, die ihr hier widerfahren ist.
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