Ein Weltstar als Trainer
Klaus Augenthaler leitet Training beim FC Königsbrunn. Was dem Weltmeister bei der Jugendarbeit wichtig ist
Das war ein besonderer Höhepunkt des einwöchigen Fußballcamps der Münchner Fußballschule beim FC Königsbrunn. Der Verein hatte einen echten Weltmeister und siebenfachen Deutschen Meister eingeladen. Klaus Augenthaler, eine Ikone des FC Bayern München, stand einen Nachmittag lang auf dem Platz an der Benzstraße und leitete eine Trainingseinheit mit 15 Kindern zwischen 6 und 10 Jahren. Als „Auge“ den Platz betrat, fragte er die Kinder: „Was wollt ihr denn von mir lernen?“ Die spontane Antwort eines Buben war: „Wie man ein Tor von der Mittellinie aus schießt.“ Dabei war dieser Knirps noch gar nicht geboren, als Augenthaler dieses legendäre Tor am 19.8.1989 beim DFB-Pokalspiel in Frankfurt gelang. Aber Jugendvorstand Ernst Müller und wohl auch einige Eltern und Großeltern hatten die Kinder gut darüber informiert, wer da im rot-schwarzen Trainingsanzug seines aktuellen Vereins SV Donaustauf vor ihnen stand. Der Weltmeister von 1990 leitete das Training unter der Assistenz des stellvertretenden Jugendvorstands André Kolb locker in seiner bodenständigen niederbayerischen Art. Die Kinder hingen natürlich an den Lippen eines so berühmten Fußballers, hatten aber keine Berührungsängste und nahmen dem Idol beim abschließenden Spiel auch mal den Ball weg. Augenthaler verstand es, den jungen Fußballern den Spaß am Spiel zu vermitteln. „Im Jugendbereich sollte der Spaß nicht verloren gehen, zu viel Leistungsdruck von Eltern oder Trainern ist nicht gut“, sagte er auch in der Fragestunde nach dem Training. Bei einer kleinen Weißbierrunde mit dem Vorsitzenden Ralph Hufschmid, den Sponsoren Axel Wepler und Gerhard Epple sowie den beiden Jugendvorständen beantwortete er bereitwillig alle Fragen. Zur heutigen Frühförderung von Talenten merkte er an, dass er selbst erst mit 13 Jahren in Vilshofen mit dem Vereinsfußball angefangen habe. Vorher war er nur Straßenfußballer. Die Kommerzialisierung im Spitzenfußball sei nicht aufzuhalten, aber letztlich lebe der Fußball von Menschen mit Herzblut. Den von Ernst Müller überreichten Vereinsschal des FC Königsbrunn in den ihm wohl bekannten Farben rot und blau nahm Augenthaler lächelnd entgegen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.