„Geht nicht“ gibt’s nicht: Absolutes Engagement für den Kunden
Sandra Ullrich und Oliver Thurnhofer von Andreas Schmid Logistik
Die Berlinerin Sandra Ullrich und der Augsburger Oliver Thurnhofer sind Spezialisten für die Bereiche Spedition und Kontraktlogistik bei Andreas Schmid Logistik in Gersthofen. Den Ausgleich zum kundengetriebenen Berufsalltag finden beide im Grünen und im Kreis von Familie und Freunden.
Wie verschlägt es eine Berlinerin in den Landkreis Augsburg?
Sandra Ullrich: Nach der Ausbildung zur Industriekauffrau, Fachabitur und BWL-Studium in Berlin kam ich aus persönlichen Gründen im letzten Studienjahr nach Bayern. 2009 wurde bei Andreas Schmid eine Position im zentralen Controlling frei, wo ich drei Jahre lang arbeitete. Seit Juli 2013 bin ich Mitglied der Geschäftsleitung im Bereich der Spedition.
Sie sind als Frau in einer Managementfunktion angekommen. Wie fühlt sich das an?
Sandra Ullrich: In unserer Geschäftsleitungsrunde sitzen mir acht Männer gegenüber. Solange die Leistung stimmt und man ins Team passt, spielt es bei uns keine Rolle, ob Mann oder Frau. Jeder hat seine Fachbereiche, für die er zuständig ist und selbst entscheidet. Mein Job besteht hauptsächlich darin, das operative Geschäft zu analysieren: Wie entwickeln sich die Kunden, wie haben wir produziert, wie sieht der Deckungsbeitrag aus? Es ist dann meine Aufgabe, Fragen zu stellen und Denkanstöße für die offene Diskussion zu geben.
Was ist „anders“ in der Logistikbranche?
Sandra Ullrich: In unserer Branche muss man schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren können, um morgen noch da zu sein. Wir sind damit sehr erfolgreich. Wir gehen in unserem Team offen und respektvoll miteinander um. Wir sind alle als Menschen und von den Kenntnissen her recht unterschiedlich– und genau das macht das Team aus.
Oliver Thurnhofer: Ein Paket oder eine Palette pünktlich verschicken kann jeder Logistiker. Den Unterschied macht das Know-how, Kosten einzusparen, die Prozesse des Kunden zu verbessern und nach vorne zu bringen. Die Logistik ist das letzte Glied in der Kette: Sie bestimmt, wie viele Produkte auf den Markt und zum Endkunden gelangen. Dabei sind uns alle unsere Kunden wichtig.
Das bedeutet fortwährende Prozessgestaltung und Veränderung?
Sandra Ullrich: Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass es langweilig wird, unsere Liste wird immer länger statt kürzer. Jedes Jahr haben wir bisher Dinge entweder ganz neu aufgesetzt oder weiterentwickelt.
Brachte der Umzug nach Bayern einen Kulturschock mit sich?
Sandra Ullrich: Im positiven Sinne, ja. Ich bin in der Großstadt geboren, komme aber innerlich eher vom Land. Ich habe in Schwaben sehr hilfsbereite Menschen kennengelernt, wurde offen und warmherzig aufgenommen. Berlin für ein Wochenende ist toll, aber ich wollte nie dort alt werden. Im ländlichen Meitingen, wo ich wohne, gibt es alles fürs tägliche Leben, wie Kino, Fitnessstudio, diverse Einkaufsmöglichkeiten, Zuganbindung usw. – und Augsburg ist nicht weit weg!
Sie sind in Augsburg groß geworden, studierten dort und sind seit Ihrem Studienabschluss bei Andreas Schmid in Gersthofen?
Oliver Thurnhofer: Ich wurde 2005 nach der Diplomarbeit in BWL bei Andreas Schmid fest übernommen. Über ein Jahr war ich am Aufbau eines Standorts in Tschechien beteiligt, ein Dreivierteljahr arbeitete ich in Hamburg. In der Planungs- und Umsetzungsphase hat jedes Kundenprojekt ganz eigene Aspekte, die einen immer aufs Neue fordern. Jetzt habe ich für zwei Kundenprojekte die operative Verantwortung übernommen.
Wie hat sich Ihr Aufgabenfeld verändert?
Oliver Thurnhofer: Wir setzen eine Logistikapplikation für den Kunden komplett neu auf. Zugleich muss das Tagesgeschäft koordiniert werden. Neben der Personalverantwortung bin ich zuständig für die Wirtschaftlichkeit der Projekte sowie die Kommunikation zum Kunden.
Macht das Spaß oder ist es eher anstrengend?
Oliver Thurnhofer: Beides. Soziale Kompetenz und emotionale Empathie sind ganz wichtig: Man muss mit dem Kollegen im Lager genauso offen sprechen wie mit Mitgliedern der Geschäftsleitung und sollte sich nicht verbiegen müssen. Diese Vielfalt an Ansprechpartnern und Charakteren begegnet einem auch auf Kundenseite.
Wie sieht Ihr Ausgleich zur beruflichen Herausforderung aus?
Oliver Thurnhofer: Familie und Freunde sind mir sehr wichtig, abends mal Leute einladen, die gemeinsame Zeit genießen. Ich verbringe meine Freizeit sehr gerne beim Fischen, gehe zu den Spielen des FCA und AEV.Augsburg ist eine ruhige Stadt, nicht so hektisch. Ich lebe unglaublich gerne in der Stadtmitte, genieße aber auch oft die Natur im nahen Umland.
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