LMF: „Wir sind eine Mitmach-Firma!“

Peter Steib, Leiter Regionalverkauf und Service mit Prokura, war schon während der Ausbildung zum Verlagskaufmann im Briefsektor tätig. Zusatzqualifizierungen im Qualitätsmanagement, zum Fachkaufmann für Einkauf und Logistik sowie in Systemischer Organisationsentwicklung und Change Management schlossen sich an. Steib wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern in einem kleinen Ort unweit von Neuburg an der Donau, wo er aufwuchs.

Sie sind, zusammen mit dem heutigen Geschäftsführer von LMF, als Mann der ersten Stunde mit von der Partie.

Peter Steib: Nach meiner Ausbildung bei der Augsburger Allgemeinen Zeitung in der Mediengruppe Pressedruck fing ich 2005 bei der Oberbayern-Mail GmbH im Zustellbereich an: Am ersten Tag verteilte ich zusammen mit dem Niederlassungsleiter Flyer in Ingolstadt, als Nagelprobe. Danach musste ich mich entscheiden, ob ich beim Aufbau einer Firma mitmachen wollte. Das war etwas ganz anderes, das ich sehr reizvoll fand. So begann meine eigentliche Laufbahn. 2008 wechselte ich zum Mutterkonzern nach Augsburg.

Seitdem verlief Ihr beruflicher Werdegang dynamisch.

Steib: Ich übernahm damals bei LMF die Aufgabe, aus dem Kundenservice heraus ein Qualitätsmanagement für die Zertifizierung zu entwickeln. Ich durfte die entsprechenden Teams und Abteilungen gründen und wuchs so in die LMF hinein. Vorher hatte ich rund 150 Zusteller betreut. In Augsburg wechselte ich dann in den Verkauf.

Lässt sich der Gründergeist der Aufbauphase denn erhalten?

Steib: Das hat sich tatsächlich bis zum heutigen Tag fortgesetzt. Für unsere Branche gibt es kein Patentrezept, das Netz der rund 120 privaten Briefdienste in Deutschland ist eher heterogen. Jeder baut seine Strukturen so auf, dass er in seiner Region wettbewerbsfähig ist. Aber natürlich sind wir heute größer und arbeiten strukturierter, alles ist extrem IT-lastig und hochdynamisch.

Und wie sieht Ihre heutige Aufgabenstellung aus?

Steib: Heute betreue ich den Regionalverkauf, den Innen- und Außendienst, ein kleines Team an der Hotline im Kundenservice und ein internes Team, das sich um Zertifizierungen und das Managementsystem kümmert. Ich trage die Verantwortung für 21 Fachspezialisten. Die Bandbreite meiner Themen reicht von Marketing und Kundenakquise über Controlling bis zur Entwicklung der strategischen Ausrichtung von LMF. Ich bin oft unterwegs, halte Vorträge, gehe auf Messen und arbeite in vielen Projektgruppen der Mediengruppe mit.

Wird Ihnen nach bald zehn Jahren Briefdienst nicht langweilig?

Steib: Nach ein bis zwei Jahren suche ich wieder nach der nächsten Idee. Jetzt ist es gerade sehr spannend: Wir erschließen die digitalen Zustellkanäle und Produkte von morgen. Wir setzen Schritt für Schritt die geplanten Maßnahmen unserer langfristigen Strategie in die Tat um, haben zahlreiche Ideen und sehen viele Chancen. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, will ich es ausprobieren. Und die Vielseitigkeit, das fortwährende „Multitasking“ begeistern mich. Als Prokurist habe ich das hundertprozentige Vertrauen unseres Geschäftsführers, darf mitgestalten und agieren. Wir setzen im Unternehmen sehr stark auf Eigenverantwortung und Macher, die sich einbringen.

Sind Sie ein Einzelkämpfer?

Steib: Ganz und gar nicht! Ich bin nur so gut, wie mein Team es ist. Gemeinsam ziehen wir an einem Strang und packen neue Herausforderungen an. Wenn ich mal wieder viel unterwegs bin, kann ich mich zu hundert Prozent auf mein Team verlassen. Aus dem Kollegenkreis haben sich schon langjährige Freundschaften entwickelt.

Ihr Lebensmittelpunkt liegt jenseits der Grenzen der Region Augsburg?

Steib: Ich bin ein bodenständiger und sesshafter Mensch. Vor einem Jahr zogen wir in unser Haus in Stepperg bei Rennertshofen. Unsere Eltern sind nicht weit weg, und unsere Freunde wohnen in der Nähe – das ist uns wichtig. Meine Frau und ich kennen uns bereits seit der Schulzeit. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, mit riesigem Garten.

Augsburg spielt dann gar keine Rolle in Ihrem Privatleben?

Steib: Mein Sohn Max begeistert sich für den FCA. Wir sind immer mal wieder im Fußball- oder Eishockey-Stadion. Am Wochenende gehen wir hier gelegentlich bummeln und nutzen die zahlreichen kulturellen Angebote.

Wo entspannen Sie am liebsten?

Steib: Meine neue Terrasse ist mein Lieblingsort. Ich bin nicht der Urlaubsmensch, der an weit entfernte Ziele reisen muss. Lieber lasse ich mich in meinem Lieblingsgeschäft in Neuburg persönlich betreuen, wo ich samstags gerne anspruchsvolle Herrenmode anprobiere. Bei einfachen Tätigkeiten wie Autowaschen und Rasenmähen kann ich auch wunderbar entspannen. Ein anderer Ausgleich zur Arbeit ist dann die eine oder andere Stunde im Fitnesscenter oder beim Joggen im Freien.

Ella Hüther-Martelli von der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH führte das Interview.

 

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