Meine Region: Stoff, der Leben rettet

Noch bevor in den USA Airbags gesetzlich vorgeschrieben und bevor das erste deutsche Auto mit einem Airbag versehen wurde, produzierte das Krumbacher Unternehmen UTT den „Stoff für Lebensversicherungen im Straßenverkehr“. Abnehmer für das Airbag-Gewebe ist die Autoindustrie in aller Welt und so wundert es nicht, dass der Export inzwischen über 80 Prozent erreicht. Produziert werden die S toffbahnen in 2,5 Meter breiten und 1,5 Tonnen schweren Rollen oder in speziell nach Kundenwunsch zugeschnittenen Teilen, was wiederum eine selbst konstruierte Laser-Schneidanlage besorgt. Die Gewebe in bis zu 40 unterschiedlichen Varianten – wenngleich auch nur in Nuancen verändert – sind aber auch bei der Fallschirmfertigung, als Computerbänder und in der Luft- und Raumfahrt gefragt. Vom schwäbischen Krumbach aus wird der gesamte europäische und asiatische Markt bedient. Der amerikanische Kontinent, also alle Autobauer in USA, Mexiko und Brasilien, wird vom Tochterunternehmen in Mexiko beliefert. Von Beginn an setzt Geschäftsführer Wilfried Trumpp auf den Standort in der schwäbischen Kleinstadt. Die langfristig ausgelegten Investitionen in die Produktionsstätte zeugen von Vertrauen und Qualität. Und genau darauf liegt das Hauptaugenmerk von UTT und seinen 235 Mitarbeitern – Sicherheit durch höchste Ansprüche.

Um die anspruchsvollen Jobs besetzen zu können, investiert das Unternehmen in die Ausbildung. Jedes Jahr werden rund fünf Lehrlinge eingestellt. „Wir würden gerne auch mehr junge Leute engagieren“, macht Trumpp auf die Lage auf dem „Azubi-Markt“ aufmerksam. Das Eintrittsticket bei UTT erhalten haben dagegen zwei syrische Mitarbeiter. Einer arbeitet als Produktionshelfer, der andere schnuppert als Praktikant Krumbacher Unternehmensluft. In der Beschäftigung der jungen Syrer sieht Trumpp einen wichtigen Beitrag in die Integration von Flüchtlingen.