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Ein Mann wie eine Maschine

Foto: Reinhold Radloff

Steinheber Wolfgang Hiller ist „ein bisschen verrückt“. Er beweist, dass es beim Steinheben möglich ist, einen 254 Kilogramm schweren Feuerstein einen Meter anzuheben.

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Schweißperlen tropfen von Wolfgang Hillers Stirn. Er ist bereit. Monatelang hat er für diesen Moment trainiert, jetzt gibt es nur noch ihn und den Stein. Er mobilisiert all seine Kräfte, atmet noch einmal tief durch und hebt den 279 Kilogramm schweren Koloss. Immer ein Stückchen höher. Am Ende sind es 60 Zentimeter. Persönlicher Rekord.

Vor zwei Jahren bescherte ihm dieses Gewicht bei der Weltmeisterschaft im Steinheben in Österreich den 3. Platz. Auch 2017 war für den 56-Jährigen ein sportlich erfolgreiches Jahr, in dem er es stets aufs Treppchen geschafft und fünf Wettbewerbe gewonnen hat. So erkämpfte sich Hiller den Titel des Vize Deutschen Meisters im Steinheben.

Die seltene Sportart betreibt der gebürtige Celler seit acht Jahren, solange ist er bereits Mitglied im Verein der Steinheber Klosterlechfeld. Im Wettkampf geht es darum, einen 254 Kilogramm schweren Lechstein möglichst hoch zu heben. Schafft man einen Meter, wird ein weiteres Gewicht von 25 Kilogramm draufgepackt und wiederum versucht, dieses einen Meter anzuheben. Beim letzten Gewicht, das man nicht auf einen Meter heben kann, wird die Höhe notiert. Diese entscheidet dann über den Platz in der Rangliste.

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Wie kommt man zu so einem ausgefallenen Sport? „Body Building mache ich jetzt bereits seit 35 Jahren, daher habe ich schon immer ein Faible für Kraftsportarten“, erklärt Hiller. Als es den Schichtleiter der Erdölfirma Wintershall 2010 beruflich nach Bayern verschlug, suchte er Anschluss. Den fand er bei den Steinhebern: „Ich besuchte den in der Region sehr bekannten Lechfeld-Cup und war extrem begeistert – von dem Sport, den Leuten und der Stimmung im Zelt. So kam das eine zum anderen.“ Die Veranstaltung mit rund 1600 Zuschauern findet jährlich an Pfingsten statt und Plätze sind heiß begehrt.

Beeindruckend war für den Lechfelder vor allem das starke Gemeinschaftsgefühl, das ihm die Steinheber geben. „Für jemanden wie mich, der viel herumgekommen ist, ist das sehr wichtig, um mich hier zu Hause zu fühlen.“ Trainiert werde vor der Saison so oft es geht. Allerdings können solch schwere Gewichte wie der Stein nicht zu oft gehoben werden, erklärt „Wolle“, wie ihn seine Freunde nennen. Daher wird neben der „Technik am Stein“ im Studio die Grundkraft trainiert.

Doch beim Steinheben allein ist es nicht geblieben. „Ich habe unter anderem Kraftdreikampf, also Bankdrücken, Kreuzheben und Kniebeugen gemacht, da wurde ich zum Beispiel vom berühmten Urgestein Sepp Maurer zur sogenannten Eisenhart-Challenge eingeladen. Das war eine große Ehre.“ Für den Wettkampf kann man sich nicht selbst anmelden – Maurer sucht die Besten aus.

Hiller kennt auch andere große Berühmtheiten aus dem Kraftsport. Bei einem Englandaufenthalt bekam er die Chance, vier Wochen lang mit Dorian Yates im Studio zu trainieren. Yates ist eine wahre Größe im Body Building, er wurde sechs Mal Mister Olympia. „Das Training mit ihm war für mich eine prägende Erfahrung. Der Mann ist eine absolute Ausnahme.“

Eine weitere Leidenschaft von Hiller sind die Highland Games. Dabei messen sich Mannschaften in diversen Disziplinen wie Baumstammweitwurf oder Bogenschießen. Bereits im zweiten Jahr hat er mit seinem Team „High Glen Clan“ die Schliersee Games gewonnen.

Um so erfolgreich zu sein, braucht es körperliche Kraft, Ehrgeiz und mentale Stärke. Sonst noch was? „Ein bisschen verrückt muss man dafür schon sein“, gibt der Sportler zu, „in meinem Alter ist es ziemlich krass.“ Verletzungen plagen ihn zwar immer wieder, seiner Meinung nach ist Steinheben allerdings nicht gefährlicher oder schädlicher für die  Gesundheit als etwa andere Leistungssportarten.

Bei Hiller, so meint man, habe der Tag weit mehr als 24 Stunden. Vor allem, wenn er von seiner Zeit in Libyen erzählt. 22 Jahre lebte und arbeitete er in dem nordafrikanischen Staat. Nach einem Arbeitstag, der gerne mal zwölf Stunden dauerte, fand Hiller stets Zeit für seinen Sport und hat sogar ein eigenes Fitnessstudio, Tennisplätze und ein Schwimmbad aufgebaut. Auf die Frage: „Und was ist mit Schlaf?“, antwortet er trocken: „Schlaf ist Luxus“. Vier Stunden haben reichen müssen. Auch Libyen verließ er nicht, ohne erfolgreich zu sein: „Anfangs waren wir auf der Base zu viert, als ich wieder nach Deutschland ging, haben wir unser Team auf 700 Leute aufgestockt.“

Nach so einem bewegten Leben würden viele langsam daran denken, es ruhiger angehen zu lassen. Nicht so Hiller. Sein nächstes Ziel ist, den Lechfeld-Cup zu gewinnen. Außerdem will er sich in Zukunft verstärkt auf die Highland Games konzentrieren. Hillers Team hat sich mit anderen Mannschaften zusammengeschlossen und den ersten Bavarian Highland Games Verband gegründet. „Dadurch haben wir einen Pool von Leuten und können auswählen, wer für welche Disziplin am geeignetsten ist.“ Beruflich strebt der Lechfelder auch eine Veränderung an. Wenn er in ein paar Jahren in Rente geht, möchte er bei der Whiskybar seines Freundes einsteigen. Der stellt in der Schweiz sogar seine eigene Edelspirituose her, die denselben Namen wie Hillers Team bei den Highland Games trägt: High Glen. Was die nächsten Jahre auch bringen, von dem starken Mann wird man sicher noch hören, denn Hillers Reise ist lange nicht zu Ende.

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