Als die Cholera in Augsburg wütete
1854 forderte die Infektionskrankheit 1176 Menschenleben. Mediziner und Obrigkeit empfahlen Reinlichkeit, Gottvertrauen und Gemütsruhe.
Im Jahr 1817 war die Cholera von englischen Ärzten in Ostindien als eine bis dahin kaum beachtete Krankheit beschrieben worden. 1830 kam die Cholera erstmals nach Europa, 1831 tauchte sie in Deutschland auf. Im Oktober 1831 gründeten Augsburger unter Führung des Magistratsrats und späteren Zweiten Bürgermeisters Konrad Heinrich den „Hülfs-Verein gegen Cholera-Noth in Augsburg“. Im Spendenaufruf heißt es: „Die asiatische Brechruhr nähert sich Bayerns Grenzen, und es ist wahrscheinlich, daß sie auch unsere Vaterstadt heimsuchen werde.“ So kam es: 1832 erreichte die Cholera Augsburg und forderte Tote.
Gottvertrauen sollte gegen Durchfall helfen
22 Jahre später, im Jahre 1854, sammelte der „Hülfs-Verein“ wiederum Geld, Bettwäsche und Kleidung: Die gefürchtete Seuche grassierte in Schwaben und Altbayern. Im August und September 1854 erkrankten und starben in Augsburg Hunderte, vom Säugling bis zum Greis, an der meist „Brechruhr“ genannten Cholera. Die Hilflosigkeit der Ärzte und der städtischen Obrigkeit gegenüber der Cholera drücken die Veröffentlichungen des Magistrats sowie eine an die Bevölkerung verteilte „Belehrung für Nicht-Ärzte“ aus. Nicht anders ist die vom königlich-bayerischen Obermedizinalrat Dr. K. Pfeufer verfasste 43-Seiten-Schrift „Zum Schutze wider die Cholera“ zu sehen, für deren Kauf in Zeitungen geworben wurde.
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