Als FCA-Kapitän darf sich Baier solch ein Fehlverhalten nicht erlauben
Nach Daniel Baiers obszöner Geste verpassen es Spieler und Verantwortliche, schnell die richtigen Schlüsse zu ziehen. Baiers Verhalten wirft Fragen auf, meint unser Autor.
Eines vorneweg: Emotionen gehören zu einem Fußballspiel. Niemand will sie abschaffen. Sie sind Teil eines Spiels, das Millionen Menschen begeistert. Mitunter führen sie aber dazu, dass auf dem Rasen ein rauer Umgangston herrscht. Provokationen sollen den Gegner aus dem Konzept bringen. Allerdings gibt es Grenzen. Und genau diese hat Baier überschritten, als er aggressiv Richtung Leipziger Bank spuckte und RB-Trainer Hasenhüttl mit einer masturbierenden Handbewegung herausforderte.
Baier hat zu verantworten, dass an diesem Abend der Erfolg über Leipzig und der tolle Saisonstart des FCA in den Hintergrund rückten. Dass der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes ihn bestrafte und für ein Spiel sperrte, war wenig verwunderlich.
Sich auf die Emotionen eines Fußballspiels zu berufen, ist eine fadenscheinige Begründung. Baier ist 33 Jahre alt, sein Fehlverhalten entstammt nicht jugendlichem Leichtsinn. Darüber hinaus verdingt er sich seit annähernd 15 Jahren als Profi-Fußballer, kennt das Geschäft und weiß, dass jede Sekunde eines Spiels von TV-Kameras erfasst wird. Seine Provokation wirkte pubertär, wenig erwachsen.
Daniel Baier hat seine Vorbildfunktion verletzt
Erschwerend kommt hinzu, dass der FC Augsburg den Mittelfeldspieler vor der Saison zum Kapitän befördert hat. Baier ist folglich Kopf des Teams, repräsentiert den Verein. Auch dessen Werte. Baier erfüllt eine Vorbildfunktion. Sportlich ist Baier für den FCA ungemein wertvoll, allerdings fällt er auch dadurch auf, Schiedsrichter, Gegenspieler und Trainer verbal anzugehen.
Negativer Höhepunkt: die Selbstbefriedigungsgeste. Weil er darüber hinaus – anders als Vorgänger Paul Verhaegh – selten als Sprachrohr seiner Mannschaft in der Öffentlichkeit auftritt, stellt sich die Frage: Ist Baier überhaupt als Kapitän geeignet?
Fragwürdig erscheint nicht nur die Geste an sich, darüber hinaus ist der Umgang mit dem Vorfall schwer nachzuvollziehen. Baier musste sich eine Nacht und einen halben Tag darüber Gedanken machen, ob er sich entschuldigen sollte, statt dies unmittelbar nach dem Spiel zu tun.
Ebenso verpasste Stefan Reuter, der Geschäftsführer Sport, diese Chance. Statt das Verhalten seines Führungsspielers zu verurteilen, tat er es als Normalität eines hitzig geführten Bundesligaspiels ab.
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Die Art und Weise wie in diesem Kommentar über Daniel Baiers Fehlverhalten geschrieben wird geht zu weit und ist total einseitig. Unser Kapitän ist ein vorbildlicher Fußballprofi der einen Fehler gemacht hat und sich dafür mehrfach entschuldigen wollte. Die arrogante Art und Weise von Herrn Hasenhüttl finde ich einfach nur traurig. In dem Kommentar wird als Moralapostel nur auf das Verhalten von Daniel Baier eingegangen. Das geht gar nicht!!!! Warum wurde mit keinem Wort auf das Verhalten von Herrn Hasenhüttl eingegangen. Wenn man gesehen hat wie er während des Spiels wild gestikulieren außerhalb der Coachin-Zone rumsprang, teilsweise aufs Spielfeld gerannt ist frage ich mich ernsthaft ob das in Ordnung ist. Spieler zu provozieren und Karten zu fordern geht gar nicht. Grob unsportlich. Menschliche Größe ist es sich für ein Fehler zu entschuldigen. Das hat Daniel Bauer mehrfach getan. Dafür gebührt ihm - Fehler hin oder her - Anerkennung!! Und die Arroganz von Herrn Hasenhüttl ist bedauerlich und zeigt seinen wahren Charakter.
Der Kommentator bauscht die Angelegenheit, ähnlich wie SKY, für meinen Geschmack zu sehr auf und läßt einige Fakten, die für die Reaktion von Daniel Baier danach sprechen, unberücksichtigt. Trainer Hasenhüttl lehnte nach dem Spiel Baiers Handschlag ab und war weder in der Mixedzone noch in der RB-Kabine für den FCA-Kapitän zu sprechen. Bis dato will Leipzigs-Trainer keine Entschuldigung annehmen. Selbst die Zeitung mit den großen Buchstaben, sonst nicht gerade zimperlich, bezeichnet die unversöhnliche Reaktion von Hasenhüttl als kleinkariert. Richtig ist, Baier stellt sich, zeigt ehrliche Reue, bekam seine Strafe, und damit sollte es genug sein.
Der österreichische Jammerlappen, der bis ins Mark erschüttert war, weil sich der Baier erdreistet hat ihm symbolisch zu zeigen was er von ihm hält. Was die Aktion von ihm nach dem Abpfiff anbelangt ist sie eines Spitzentrainers, als der er ja gern gesehen sein will, auch weit entfernt, eher schon Kreisklassenniveau, da habe ich jegliche Souveränität vermisst.
Dass der Aussetzer vom Daniel Baier sanktioniert werden muss bleibt unbestritten. Allerdings nur in Form einer saftigen Geldstrafe. Eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Trainer darf nicht zum Nachteil des Vereins werden, (Sperre).
Dann zu den Moralaposteln und denen die so tun und daraus ihren Vorteil ziehen: Was sollen die Kinder von so einem Verhalten-halten; Tatzeit 21:59 Uhr! 99% der Zuschauer in der Arena habens garantiert nicht gesehen; Aufbereitet von Sky, Motto: uns entgeht nichts; die Kinder unfreundliche Szene wird so richtig in Szene gesetzt, natürlich in Slomo Motion, mit der Lupe lupenrein vor Augen geführt; den Täter ob seiner Straftat gelöchert; journalistisch als Sensation angepriesen; deutschlandweit wird in den sozialen Medien das Strafmaß erörtert, die Spannbreite liegt zwischen Pipi Langstrumpf und 6 Jahre Bleibergwerk Sibirien. Hallo, gehts noch!
Die Aufarbeitung im Doppelpass steht wahrscheinlich auch noch an.
Zur Erinnerung: Effenbergs Stinkefinger, 4 Jahre Abstinenz von der Nationallmannschaft.
Ich gehe davon aus dass dem Daniel eine Spezial-Kopfwäsche von seiner weiblichen "Home-Fakultät" verabreicht wurde, das sollte ausreichen. Also weitermachen - mit Vorbildfunktion.
Der Spruch passt irgendwie: Wir sind einfach die größte Tretertruppe, bestehend aus lauter Assis und haben ohnehin in der Bundesliga nix verloren.
"Dass der Aussetzer vom Daniel Baier sanktioniert werden muss bleibt unbestritten. Allerdings nur in Form einer saftigen Geldstrafe. Eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Trainer darf nicht zum Nachteil des Vereins werden, (Sperre)."
Alles was im Stadion und auf dem Platz geschieht, fällt auf den Verein zurück. Hätte der Schiedsrichter die Geste gesehen, wäre Baier sofort vom Platz geflogen und hätte auch ein Spiel Sperre bekommen. Eine Unsportlichkeit auf dem Spielfeld ist eben keine persönliche Angelegenheit zwischen Spieler und Trainer.
Lieber Herr Graf,
sind Sie immer so moralisch richtig. Die AZ in ihrem Namen versucht das wieder zu Medialsieren genauso wie Sky. Übrigens in 2 Wochen ist das Thema schon wieder "alter Hut"
Natürlich war er kein Vorbild und hat auch seinen Fehler eingestanden & ist dafür bestraft worden!
Thema erledigt!
Und sicher ist Daniel Baier ein guter & richtiger Kapitän für den FCA. Fehltritte gehören auch dazu um zu lernen. Ein Paul Verhaegh war sehr glatt geschliefen meist ohne Ecken und Kanten. Hat das gemacht, was von ihm erwartet wird. Daniel Baier ist ein anderer typus & das ist gut so!
Sehr guter Kommentar Herr Graf.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Leider hat Herr Baier die Rolle des Kapitäns verspielt und die Verantwortlichen sollten schnell handeln. Ich möchte keinen Fall Timo Werner für den FCA, wenn auch die Rolle von Herrn Werner eine gänzlich andere war, wie bei Herrn Baier.
Es muss ein neuer Kapitän beim FCA gefunden werden. Leider.
Die Rolle von Herrn Reuter ist mir hier auch nicht erklärlich.