Baba-Wechsel zum FC Chelsea ist wohl fix
Der Transferpoker um Abdul Rahman Baba ist offenbar zu Ende. Der Außenverteidiger des FC Augsburg wechselt wohl in die Premier League. Es geht um bis zu 30 Millionen Euro.
Der seit Monaten währende Transferpoker um Abdul Rahman Baba ist offenbar zu Ende. Der 21-jährige Außenverteidiger des FC Augsburg wechselt nach Angaben der Daily Mail in die Premier League. Zwar sollen auch Real Madrid, Juventus Turin und PSG mehr oder weniger starkes Interesse an Baba gehabt haben, am Ende setzte sich nun aber ganz offensichtlich der englische Top-Club FC Chelsea durch.
Im Pokal in Elversberg hatte Abdul Rahman Baba noch einmal 120 Minuten für den FC Augsburg. Es dürfte sein letzter Einsatz für die Fuggerstädter gewesen sein. Die Daily Mail berichtet in ihrer Online-Ausgabe, dass Baba einen Fünfjahresvertrag beim FC Chelsea unterschreiben soll und Ende dieser Woche zum medizinischen Check nach London fliegt.
Laut der englischen Boulevard-Zeitung mit Hauptsitz in London könnte der FCA für Baba im Optimalfall bis zu 30 Millionen Euro bekommen. Die sofortige Ablösesumme liege bei 19 Millionen Euro. Dazu können diverse Boni kommen: und zwar rund fünf Millionen, je nachdem, wie gut Chelsea spielt; eine Million für 20 Einsätze und noch mal fünf Millionen, wenn Baba 100 Einsätze gemacht hat.
Fürth bekommt auch noch einen Nachschlag
Babas Arbeitspapiere beim FCA waren noch bis zum 30. Juni 2019 datiert. Der Linksverteidiger war vor einem Jahr von der SpVgg Greuther Fürth für 2,5 Millionen Euro gekommen. Und die Franke dürften sich auch jetzt über den Wechsel ihres ehemaligen Angestellten freuen, denn sie bekommen noch einen Nachschlag auf die 2,5 Millionen Euro. Nach Informationen unserer Zeitung haben sich die Franken 25 Prozent der jetzigen Ablösesumme garantieren lassen. Trotzdem ist der Erlös aus dem Baba-Wechsel ein absoluter Rekord für den FCA. Zum Vergleich: Der gesamte Lizenzspieler-Etat des Bundesligisten soll bei etwa 26 Millionen Euro liegen.
Beim FCA waren die Verantwortlichen bei der Suche nach einem Baba-Nachfolger nicht untätig und holten am vergangenen Dienstag den Linksverteidiger Philipp Max, 21, vom Karlsruher SC. Der Sohn des ehemaligen Bundesligatorjägers Martin Max erhielt einen Vertrag bis 2017 und soll rund zwei Millionen Euro Ablöse gekostet haben.
Baba setzte sich beim FCA auf Anhieb durch
Sein Vorgänger war als damals 18-Jähriger im Sommer 2012 aus Ghana zu Greuther Fürth gekommen. Bei den Franken hatte er ein unglückliches Debüt: Im ersten Pflichtspiel-Einsatz, einem DFB-Pokalspiel, wurde er eingewechselt – und sah kurz darauf die Rote Karte wegen einer angeblichen Tätlichkeit. Untypisch für Baba. In seiner weiteren Karriere in Deutschland erhielt er keine einzige Rote Karte. Geschickte Zweikampfführung zählt vielmehr zu seinen absoluten Stärken.
Zu Beginn der Zweitliga-Spielzeit 2014/2015 trat er noch zweimal für Fürth an, erzielte gegen Nürnberg zwei Tore – und wechselte dann nach Augsburg. Beim FCA konnte er sich auf Anhieb durchsetzen. Trainer Markus Weinzierl baute auf Baba. In 31 Bundesliga-Partien kam er zum Einsatz, mit einer Ausnahme jeweils über die kompletten 90 Minuten. Nur kurz nach der Winterpause fehlte Baba, weil er für sein Heimatland am Ball war. Mit dem Nationalteam von Ghana erreichte Baba beim Afrika Cup das Finale.
Neben dem cleveren Zweikampfverhalten überzeugte Baba mit seiner Dynamik im Spiel nach vorne. Vier Augsburger Treffer bereitete der stürmende Außenverteidiger vergangene Saison vor. Es hätten noch mehr sein können. Aber eine der wenigen Schwächen von Baba ist, dass es ihm immer wieder mal an der Präzision im Abspiel fehlt. Daran wird jetzt wohl Chelsea-Trainer José Mourinho mit ihm arbeiten. (AZ)
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