Bayern-Boss Uli Hoeneß ist „schockiert“ über Fan-Kritik
Nach den Buh-Rufen stellt Hoeneß seine Zukunft beim Rekordmeister in Frage. Im Jahr 2019 endet seine Amtszeit als Präsident.
Die Stimmung bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern war ohnehin schon angespannt – um kurz vor 23 Uhr wurde es aber richtig unangenehm für Uli Hoeneß. Mehrere Bayern-Fans buhten den Präsidenten, von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge kurz zuvor als „Mr. FC Bayern“ betitelt, aus vollem Halse aus. Ausgelöst hatte dies eine Wortmeldung des Bayern-Fans Johannes Bachmayr.
"Ein Ehrenspielführer ist nicht zu verbannen"
Vor allem die Verbannung von Paul Breitner erregte die Kritik: Der ehemalige Kapitän der Bayern ist auf der Ehrenlounge nicht mehr erwünscht, nachdem er Kritik an Hoeneß geäußert hatte. An Hoeneß adressiert, sagte Bachmayr: „Ein Ehrenspielführer ist nicht zu verbannen. Das ist nicht Ihr Stadion, der Verein ist nicht Ihr Eigentum. Breitner hat ausgesprochen, was sich viele dachten. Und das muss man auch mal aushalten.“
Der sonst so hartgesottene Hoeneß zeigte sich noch am Sonntag davon beeindruckt. Die Kritik an ihm treffe ihn sehr. Von der Stimmung sei er „schockiert und auch überrascht“ gewesen. Zu seiner eigenen Zukunft befragt, sagte er: „Ich werde in aller Ruhe die nächsten Wochen und Monate beobachten, wie sich das alles entwickelt. Dieser Abend geht nicht spurlos an einem vorüber.“ 2019 stehen im Verein Neuwahlen an. Oliver Kahn sei zwar ein Kandidat für die Führung der Bayern. Hoeneß schränkte aber ein: „Kahn kommt dann infrage, wenn Karl-Heinz Rummenigge aufhören sollte. Bis dahin werden wir uns in Ruhe gedulden und ihn warmhalten.“
Völler unterstützt Hoeneß in der Streitsache Breitner
Unterstützung bekam Hoeneß von Leverkusens Sportchef Rudi Völler. Breitner habe als Zeitungskolumnist viele Leute verletzt - er könne Hoeneß durchaus verstehen, wenn er Breitner nicht als moralische Instanz akzeptiere, sagte Völler der "Bild am Sonntag". Breitner hatte unter der Woche verkündet, dass ihn der FC Bayern wegen jüngster kritischer Äußerungen gegen die Führung um Hoeneß künftig bei Heimspielen von der Ehrentribüne verbanne.
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