DM wird zum Nervenkrieg
SFG-Piloten verlieren bei der Deutschen Meisterschaft unglücklich. Robert Schymala fliegt mehr als zehn Stunden ohne Motorkraft
Von Helge Zembold
Donauwörth-Zirgesheim Spannung pur bis zum letzten Wertungstag gab es bei der Deutschen Segelflug-Meisterschaft zu erleben. Gleich zwei Piloten vom Stillberghof bei Zirgesheim hatten die Chance auf den Einzug in die Nationalmannschaft, mussten sich aber geschlagen geben. Derweil legte Robert Schymala von Donauwörth aus mehr als 1000 Kilometer ohne Motorkraft zurück.
Schon vor den letzten beiden Wettbewerbstagen am vergangenen Donnerstag und Freitag hatten die Teilnehmer der Deutschen Meisterschaft in Zwickau einen wahren Nervenkrieg auszufechten, denn eine Woche lang machte ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung, alle 75 Piloten mussten am Boden bleiben. Dann aber ergaben sich wieder gute Flugbedingungen, und die Piloten der Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim nutzten sie vortrefflich: Michael Gesell und sein Co-Pilot und Bruder Andreas lagen in der Klasse der Doppelsitzer auf Platz fünf, Christoph Nacke in der Clubklasse auf Rang vier.
Doch am letzten Wertungstag konnten die Piloten die vorgegebene Flugaufgabe aufgrund von den Flugweg versperrenden Regenschauern nicht bewältigen: Gesells mussten den Hilfsmotor zünden, um nicht auf einem Feld außenzulanden, Nacke erreichte den letzten geplanten Wendepunkt der Strecke nicht.
So blieb am Ende dennoch Platz acht für die Gesells bei den Doppelsitzern und in der Clubklasse Rang fünf für Christoph Nacke und Platz zehn für Arne Röpling.
Jung-Pilot fliegt mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad
Am Stillberghof feierte man am Sonntagabend derweil den zweiten Flug über 1000 Kilometer in diesem Jahr: Junior Robert Schymala bewältigte diese Strecke ganz ohne Motorkraft in etwas mehr als zehn Stunden. Das Besondere: Ähnlich wie schon im April sein Vereinskollege Stefan Langer legte Schymala seine Strecke nicht wie sonst üblich als spontanen Zickzackflug dorthin, wo gerade das Wetter gut war, sondern meldete den Flug vor dem Start an, was den Schwierigkeitsgrad erhöht. Seine Route führte den 23-Jährigen zunächst in den Schwarzwald, dann nach Nordosten bis nach Eisenach und dann entlang des Thüringer und des Bayrischen Waldes bis nach Tschechien. Von dort aus galt es noch, die 200 Kilometer bis zum Stillberghof zurückzulegen. Dass Schymala das Potenzial für weite Flüge besitzt, hat auch der Deutsche Aero-Club erkannt, der Verband aller Luftsportler. Er stellt dem Studenten in diesem Jahr ein Hochleistungs-Förderflugzeug vom Typ Nimbus 4 zur Verfügung; dieses teilt er sich mit seinem SFG-Junioren-Kollegen Stefan Langer. In der Segelflug-Bundesliga liegt die SFG nach der elften Runde weiterhin auf Rang vier.
Die Tabelle nach 11 von 19 Runden:
1. LSV Schwarzwald (BW) 146 Punkte
2. LSV Burgdorf (NI) 145
3. LSG Bayreuth (BY) 140
4. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 130
5. LSV Rinteln (NI) 115
6. SFG Giulini (RP) 101
7. Aero-Club Ansbach (BY) 96
8. FG Schwäbisch Gmünd (BW) 94
9. FSV Sindelfingen (BW) 94
10. FG Wolf Wirth (BW) 90
Die Diskussion ist geschlossen.