Das soll sich in der Bundesliga bald ändern
Die Bundesliga-Vereine plädieren unter anderem für einen neuen Modus im DFB-Pokal. Es könnten mehr Amateurklubs teilnehmen. Es gibt auch einen großen Nachteil für die „Kleinen“.
Die Fußball-Erstligisten haben sich für einen neuen Modus im DFB-Pokal ausgesprochen. Nach Wunsch der Klubs soll das Teilnehmerfeld in den ersten beiden Runden deutlich ausgeweitet werden. Der Haken dabei: Die Spitzenvereine der Bundesliga würden erst später in den Wettbewerb einsteigen, die Chancen eines Amateurvereins auf ein Spiel zum Beispiel gegen Bayern oder Dortmund würden stark sinken.
Hintergrund der Überlegung ist es, die Belastung für die international beschäftigten Klubs zu reduzieren. Die Pläne sollen nun mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) erörtert werden. Der DFB organisiert den Pokalwettbewerb.
Das könnte sich im DFB-Pokal ändern
Für die kommenden drei Spielzeiten bis zur Saison 2018/19 wird sich an der Struktur des Pokals aber nichts ändern, da bis dahin gültige Verträge zwischen DFB und Ligaverband bestehen. In diesem Zeitraum werden weiter ab der ersten Runde alle 36 Erst- und Zweitligisten sowie 28 Amateurvereine am Pokal teilnehmen. Erst ab der Spielzeit 2019/20 wären Änderungen möglich. Folgende Alternativen werden in dem Papier angedacht:
– In einer Runde 0 starten 100 Vereine (elf Bundesligisten, 18 Zweitligisten und 71 Amateurvereine). In der ersten Runde stehen dann 50, in der zweiten 25 Klubs. In der zweiten Runde komplettieren die sieben Europapokalteilnehmer das 32er-Feld.
– In einer Runde 0 starten 18 Zweitligisten und 58 Amateurklubs. Zu den 38 Siegern kommen in der ersten Runde zehn Bundesligisten dazu. In der zweiten folgen die sieben Europapokalteilnehmer und der Titelverteidiger.
Die Reformideen zum DFB-Pokal sind nur ein Punkt in einem 16-seitigen Papier. Nach Angaben der DFL handelt es sich nicht um offizielle Vorschläge des Ligaverbandes oder der DFL. Vielmehr entspringe das Papier einem „unverbindlichen Gedankenaustausch“ von 16 Erstligisten, zu dem Schalke 04 eingeladen hatte. Weitere Punkte aus dem Papier:
Drei Szenarien gibt es für die Verteilung der TV-Gelder
2017 soll ein neuer, noch abzuschließender Fernsehvertrag in Kraft treten. Das Konzept liegt derzeit zur Prüfung beim Bundeskartellamt. In dieser Saison werden insgesamt rund 850 Millionen Euro an die Vereine ausgeschüttet. Die 2. Liga erhält aktuell 20 Prozent der Einnahmen. Vom neuen Vertrag erhofft sich die DFL eine deutliche Steigerung auf insgesamt mindestens eine Milliarde Euro. Für die Neuverteilung gibt es laut Bild drei Szenarien:
- Wenn die TV-Erlöse auf eine Milliarde Euro steigen, erhalten die Vereine der 2. Liga weiterhin 20 Prozent (200 Millionen Euro).
- Wenn die TV-Erlöse auf eine Milliarde Euro steigen, werden die Gelder für die 2. Liga auf 142 Millionen eingefroren (nur noch 14 Prozent).
- Die 2. Liga bekommt eine flexible Beteiligung an den TV-Einnahmen, aber nie weniger als 15 Prozent.
Grundsätzlich soll der DFB professionalisiert werden, im Gegenzug erklärt die Liga ihre Unterstützung für den DFB-Präsidentschaftskandidaten Reinhard Grindel.
Der „wirtschaftliche Geschäftsbetrieb“ soll in einer DFB GmbH gebündelt werden. Diese erhält einen Aufsichtsrat und kümmert sich um Bereiche wie Marketing, Sponsoring und Rechtevermarktung für den DFB-Pokal. Zudem soll es einen hauptamtlichen Geschäftsführer mit Direktoren für die einzelnen Bereiche geben. (dpa, AZ)
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