Die klare Ansage des FCA-Trainers Markus Weinzierl
Trainer Markus Weinzierl fordert vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt mindestens einen Punkt von seiner Mannschaft. Dann hätte er ein Problem weniger
Manchmal reichen im Fußball Minuten, um den Glauben an die eigene Leistung wieder zu finden. Als der FC Augsburg am zweiten Spieltag nach fast 80 Minuten gegen Borussia Dortmund mit 0:3 zurücklag, da schwante selbst Trainer Markus Weinzierl Böses. Mit 0:1 im Pokal in Magdeburg ausgeschieden, 0:2 das erste Punktspiel gegen Hoffenheim verloren und jetzt eine Klatsche gegen Dortmund? Es schien, als würde der FCA die hohe Reputation, die er sich mit Platz acht im Vorjahr erkämpft hatte, schnell verspielt zu haben. Doch dann erwachte beim FCA der Kampfgeist. Die eingewechselten Raúl Bobadilla und Tim Matavz verkürzten kurz vor Schluss auf 2:3 und Tobias Werner hätte beinahe noch den Ausgleich erzielt.
14 Tage später will Weinzierl nun mit seiner Mannschaft am Sonntag (15.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt an diese Willensleistung anknüpfen: „Wir wollen so spielen wie die letzten 20, 30 Minuten gegen Borussia Dortmund, als wir den Respekt abgelegt, tolle Moral bewiesen und zwei Tore erzielt haben.“ „Denn“, so Weinzierl weiter, „wenn uns das gegen Dortmund gelingt, dann können wir auch in Frankfurt Tore erzielen.“ Mit einem Tor hat der FCA in der vergangenen Saison bei der Eintracht (1:1) einen Punkt geholt.
Ein Unentschieden soll es auch diesmal sein – mindestens. „Das ist das Minimalziel, das wir dort erreichen wollen, auch wenn Frankfurt gut gestartet ist“, gibt Weinzierl seiner Mannschaft eine klare Vorgabe mit auf die Reise an den Main. Dann würde das Gerede über den Fehlstart schnell verstummt.
Am Ende stand beim FC Augsburg immer der Klassenerhalt
Allerdings hat die Eintracht unter ihren neuen Trainer Thomas Schaaf schon vier Punkte gesammelt. Genug, meint Weinzierl: „Der Start ist ihnen gelungen, sie wollen nachlegen. Das wollen wir verhindern.“ Nun gilt der FCA nicht als Frühstarter seit dem Bundesliga-Aufstieg. Im ersten Jahr dauerte es bis zum neunten Spieltag bis zum ersten Sieg, ein Jahr später bis zum siebten und in der vergangenen Saison durften die FCA-Fans erst an Spieltag drei (2:1 gegen den VfB) zum ersten Mal jubeln. Am Ende stand immer der Klassenerhalt.
So gesehen ist der FCA im Soll. Auch diesmal ist offiziell der Nicht-Abstieg als Saisonziel ausgegeben. Auf dem Weg dorthin scheint der sensationelle Platz acht vom Vorjahr aber einige Spieler eher träge gemacht als angespornt zu haben.
Nach der 1:2-Testspielniederlage gegen Heidenheim wurden auf jedem Fall Stimmen laut, dass man durchaus noch einen Gang höher schalten könnte und auch sollte. Weinzierl weiß, dass dies nötig ist, um in der Bundesliga bestehen zu können. „Letztes Jahr waren alle Spieler am Limit oder sogar drüber. Sie haben sich als Einheit gefunden, haben an einem Strang gezogen und haben Spiele abgeliefert, die sensationell waren. Diese Situation jetzt im Moment beweist, dass man sich alles hart erarbeiten muss, dass es kein Selbstläufer ist.“
Während der Länderspielpause konnte er aber nur bedingt an den noch vorhandenen Schwachpunkten feilen. Sechs Nationalspieler waren unterwegs und mit Daniel Baier (Grippe), Tobias Werner (Oberschenkelzerrung), Dominik Reinhardt (Achillessehne) und Shawn Parker (Knieprobleme) fehlten bis Mitte der Woche noch weitere vier Spieler. Davon zählen Baier und Werner zur Kernelf. Baier kann spielen, Werner steht auf der Kippe. Für ihn stünde Caiuby auf der linken Außenbahn bereit. Rechts wird Raúl Bobadilla nach zuletzt zwei Treffern gesetzt sein. Gut möglich, dass Weinzierl auch Sascha Mölders wieder eine Chance gibt. Der Stürmer gab in der Abwesenheit des Slowenen Matavz Vollgas. Ob das für den Sprung von der Tribüne in die Startelf reicht? Weinzierl gab sich gestern ahnungslos. „Ich kenne den 18er-Kader noch nicht.“
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