Ein Held namens Riemann
Der Torhüter von Sandhausen wird zum Albtraum des 1. FC Nürnberg
Sandhausen Als die Fans des SV Sandhausen noch den Namen von Elfmeter-Held Manuel Riemann skandierten, waren die Spieler des 1. FC Nürnberg längst in den Katakomben verschwunden. Zu tief saß der Frust nach dem peinlichen Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals. „Wir wollten ein positives Zeichen setzen“, sagte ein gefasster „Club“-Coach Michael Wiesinger nach dem 3:4 (1:1, 1:1, 1:0) im Elfmeterschießen in der Nacht zum Montag. „Jetzt geht es darum, das Ding aus den Köpfen zu kriegen.“
Sechs Tage vor dem Bundesligastart in Hoffenheim hatten die Franken teilweise verheißungsvolle Ansätze geboten. Das Mittelfeld um Antreiber Timo Gebhart und Robert Mak spielte variabel und bemühte sich um einen konstruktiven Aufbau. Der Lohn: Die Führung durch Daniel Ginczek (27. Minute).
Doch danach verwaltete der „Club“ nur noch das Ergebnis, anstatt weiter in die Offensive zu gehen. „Wir haben den Fight angenommen, wir wollten ihn aber nicht aufkommen lassen“, kritisierte Wiesinger, der mit ansehen musste, wie seine Mannschaft nach dem Ausgleich von Julian Schauerte (58./Foulelfmeter) mehr und mehr an Boden verlor.
Ein Jahr nach dem Pokal-Desaster in der ersten Runde beim TSV Havelse (2:3 n.V.) ist Nürnberg also mal wieder der Depp. Auch, weil einige vermeintliche FCN-Fans bengalische Feuer in ihrem Block abbrannten. Nachspiel nicht ausgeschlossen. Beim glücklichen Zweitligisten SV Sandhausen rückte Riemann in den Fokus. Der 24-Jährige hielt in der „Fußball-Lotterie“ zwei Elfmeter von Hanno Balitsch und Marvin Plattenhardt und erinnerte damit ein wenig an seine Sternstunde im August 2007. Damals hatte er im Trikot des Regionalligisten Wacker Burghausen den FC Bayern München mit seinen Glanzparaden an den Rand einer Niederlage gebracht. Erstmals zum Einsatz kam beim SV Sandhausen Marco Thiede. Der 21-jährige Mittelfeldspieler wechselte zu Saisonbeginn von der zweiten Mannschaft des FC Augsburg in den Kraichgau.
Illertissen trotz der Niederlage gegen die Eintracht zufrieden
Zufrieden waren trotz einer 0:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt auch die Anhänger und Verantwortlichen des FV Illertissen. Der Regionalligist hatte vor 6200 Zuschauern in Augsburg dem Euro-League-Teilnehmer einen großen Kampf geliefert. „Es hat zwar nicht gereicht, trotzdem bin ich stolz auf meine Mannschaft“, bilanzierte Holger Bachthaler, der Trainer des Regionalligisten, nach der Partie und fügte an: „Die Reise nach Augsburg hat sich für uns gelohnt.“ Vermutlich auch finanziell, denn nach Abzug aller Unkosten (Stadionmiete, Verbandsabgaben usw.) werden die Westschwaben wohl noch ein kleines Plus machen. (dpa, oll)
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