Ein Wurf reicht Obergföll
Speerwerferin im Finale. Auch Bolt ohne Probleme über 200 m
London Die Leichtathletik-Wettbewerbe der Olympischen Spiele in London sind weiterhin ein Zuschauermagnet. Auch gestern kamen 80000 und sahen Weltklasseleistungen. Eine Übersicht:
Speerwurf (F) Der Olympia-Dritten Christina Obergföll reichte ein Wurf auf 66,14 Meter zum Einzug ins Finale am Donnerstag. Zudem zogen auch Linda Stahl (64,78 Meter) und ihre Leverkusener Vereinskollegin Katharina Molitor (62,05) in den Endkampf ein. Es ist aber vor allem Obergföll, die zum Favoritenkreis gehört. „Das ist alles eine Sache der Birne. Du musst nur wollen“, sagte die Offenburgerin. Als Vorleistung fürs Finale taugt die Frühform in der Ausscheidung allerdings nicht, auch mit Blick auf Weltrekordlerin Barbora Spotakova aus Tschechien, die 66,19 Metern warf.
1500 Meter (M) Gold ging ausgerechnet an den vorübergehend von Olympia verbannten Algerier Taoufik Makhloufi. Der 24-Jährige siegte in 3:34,08 Minuten vor dem Amerikaner Leonel Manzano (3:34,79). Makhloufi war am Montag zunächst von den Spielen ausgeschlossen worden, weil er den 800-Meter-Vorlauf abgebrochen hatte. Einige Stunden später revidierte der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) seine Disqualifikation.
Hochsprung (M) Der Russe Iwan Uchow hat seinen ersten Freiluft-Titel gewonnen. Der Weltjahresbeste setzte sich mit 2,38 Metern vor dem Amerikaner Erik Kynard durch (2,33). Bronze teilten sich Mutaz Essa Barshim aus Katar, der Kanadier Derek Drouin und Robert Grabarz aus Großbritannien mit je 2,29 Metern.
100 Meter Hürden (F) Weltmeisterin Sally Person hat auch in London Gold gewonnen. Die Australierin setzte sich am Dienstagabend in der olympischen Rekordzeit von 12,35 Sekunden durch. In einem Fotofinish unterlag Peking-Siegerin Dawn Harper aus den USA um zwei Hundertstelsekunden. Bronze ging an ihre amerikanische Teamkollegin Kellie Wells (12,48). Die deutschen Starterinnen Carolin Nytra und Cindy Roleder schieden als jeweils Letzte ihrer Halbfinal-Läufe aus. Hallen-Europameisterin Nytra benötigte 13,31 Sekunden und blieb deutlich über ihrer Bestzeit von 12,57 Sekunden. Die Leipzigerin Roleder war im dritten Lauf 13,02 Sekunden unterwegs und wurde Siebte, weil Marzia Caravelli aus Italien nicht ins Ziel kam.
110 Meter Hürden (M) Nach 13,72 Metern waren für Chinas Superstar Liu Xiang die London-Spiele zu Ende. Kaum aus dem Startblock geschnellt, prallte der frühere Weltrekordler im sechsten Vorlauf frontal gegen die erste Hürde und stürzte. Damit ist der 29-Jährige aus Shanghai zu einem der großen Pechvögel in der olympischen Geschichte geworden. Liu erlebte schon bei den Heimspielen 2008 in Peking eine der bittersten Stunden seiner Karriere. Nach einer Achillessehnenverletzung musste er aufgeben. (dpa)
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