„Entzauberter Olympia-Arzt“
Studie über Keuls Rolle im Doping
Der DOSB fordert nach der Veröffentlichung eines Gutachtens zur Rolle des früheren Olympia-Arztes und Freiburger Sportmediziners Joseph Keul im Doping eine lückenlose Aufklärung der Vergangenheit.“ Für den Deutschen Olympischen Sportbund hat die Aufklärung der Ereignisse in Freiburg hohe Priorität“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Der Studie zufolge ist Keul, der von 1960 bis Ende der 90er Jahre Olympia-Arzt gewesen war, einer der „am meisten dopingbelasteten Sportmediziner in Westdeutschland“ gewesen.
Der 2000 gestorbene langjährige Leiter der Abteilung Sportmedizin der Universität Freiburg sei in seiner Karriere zum „zentralen Garanten“ der Doppel-Moral geworden. Für den Doping-Experten Fritz Sörgel, bis zur Auflösung Mitglied der Evaluierungskommission, ist Keul ein „entzauberter Olympia-Arzt“. Freiburg sei das Dopingzentrum gewesen, „Keul war die graue Eminenz. Er war der Ordinarius, er gab den Ton an.“ Zwischen Forschung und Betrug sei nicht zu unterscheiden gewesen, da lief es Hand in Hand. Das Gutachten liefert Belege, dass Keul Athleten selbst Dopingmittel verabreicht hat. Keul dagegen hatte aktives Doping stets bestritten. (dpa)
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