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"Was macht eigentlich...?"
20.02.2018

Ex-Sprintstar Steger-Richter: "Das Leben musste weitergehen"

Claudia Steger-Richter 1981 im Nationaltrikot: Die Göggingerin war eine der schnellsten Sprinterinnen in Europa.
Foto: Imago

Die Göggingerin Claudia Steger-Richter war eines der größten europäischen Sprint-Talente. Der Sport hat ihr geholfen, einen besonders schweren Schicksalsschlag zu überwinden.

In unserer Serie "Was macht eigentlich…?" fragt die AZ-Sportredaktion bei Leuten nach, die den Sport in Augsburg geprägt haben. Ehemalige Aktive, aber auch Trainer, Funktionäre oder Sponsoren. Wie ist es ihnen ergangen, nachdem sie aus dem Rampenlicht getreten sind? Heute: Claudia Steger-Richter.

Frau Steger-Richter, gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrer Beschäftigung als Assistentin des Personalleiters CropScience, eines Unternehmens der Agrarwirtschaft beim Bayer-Konzern, und Ihrer Leichtathletik-Karriere?

Claudia Steger-Richter: Den gibt es. Ich bin 1977 von Göggingen weggegangen. Aus zwei Gründen: Das war einmal die Liebe, die ich in Person eines Judokas bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal kennengelernt habe. Er studierte in Köln. Und ich wollte auch mal woanders hin. Ich war damals durch den Sport schon unterwegs gewesen und wusste, dass man auch woanders gut trainieren konnte – nicht nur im Gögginger Wäldchen. Also: Bayer Leverkusen.

Der Verein ist bis heute eine Art FC Bayern der Leichtathletik. Wurden Sie angeworben?

Steger-Richter: Nein. Andersherum. Ich hatte angefragt.

Waren damit die Weichen für die Zeit nach der Sport-Karriere gestellt?

Steger-Richter: Ich war zumindest beruflich abgesichert, weil ich bei Bayer eine kaufmännische Ausbildung absolvierte.

Noch beim TSV Göggingen waren Sie eines der größten europäischen Sprinttalente. Mit 15 liefen Sie bei einem Junioren-Länderkampf die 200 Meter in deutscher Jugendrekordzeit von 23,4 Sekunden. Der Sportinformationsdienst (sid) schrieb damals vom „Sprintwunder“. Wie war das für Sie?

Steger-Richter: Aufregend. Man hat sich schon als etwas Besonderes gefühlt, zumal mir klar war, dass ich Besonderes geleistet hatte.

Andererseits galten Sie als schüchtern und zurückhaltend. Wie hat Sie der Sport verändert?

Steger-Richter: Die Erfolge haben mir Selbstbewusstsein gegeben und mir aus meiner eher verschlosseneren Position herausgeholfen.

Ging das so weit, dass Sie damals schon an Olympia dachten?

Steger-Richter: Mein Vater, der auch mein Trainer war, hat das Wort gelegentlich fallen lassen. In meiner Vorstellung aber war das zu diesem Zeitpunkt noch ein paar Hausnummern zu groß. Ich bin ja gerade erst Kreis- und Bezirksmeisterschaften gelaufen. Der erste Hype für mich waren 1975 die deutschen Jugendmeisterschaften im Rosenaustadion. Ich wusste zwar, dass im nächsten Jahr Olympische Spiele stattfanden. Aber dass ich da eine Rolle spielen würde, war für mich weit weg.

Es war aber dann so. Sie sind mit 17, als Jüngste im deutschen Team, mit der 4 x 400-m-Staffel Fünfte geworden. Was ist Ihnen in Erinnerung geblieben?

Steger-Richter: Von der Nominierung bis zum Start im Stadion schwebte ich etliche Wochen auf Wolke sieben mit unvergesslichen Erlebnissen wie zum Beispiel der Einkleidung in Frankfurt. Aber eigentlich ging alles zu schnell für mich. Ich war einfach zu jung.

Vor kurzem ist Ihr Vater Max, eine Gögginger Trainerlegende, im Alter von 97 Jahren verstorben. Welche Rolle hat er für Sie gespielt?

Steger-Richter: Intensiver habe ich ihn als Trainer erlebt. In der Trainerrolle war er viel leidenschaftlicher als in der Vaterrolle. Wenn es privat mal gekracht hat, haben wir das im anschließenden Training ausgeblendet, Privates und den Sport quasi professionell getrennt.

War er ein harter Trainer?

Steger-Richter: Er war fordernd und konsequent. Wenn er es für nötig hielt, hat er mir auch mal das Feiern gestrichen. Aber man konnte mit ihm reden.

Nachdem die westliche Welt Olympia 1980 in Moskau boykottiert hatte, hofften alle auf 1984 – auch Sie. Aber Los Angeles fand ohne Claudia Steger statt. Was war schiefgelaufen?

Steger-Richter: Ich hatte die letzte Chance zur Qualifikation bei den deutschen Meisterschaften in Düsseldorf versemmelt. Bin über 400 Meter im Vorlauf rausgeflogen.

Wie lange hatten Sie daran zu beißen?

Steger-Richter: Das hat mich getroffen. Schließlich lief die Staffel dann ohne mich zu Bronze. Ich war vor allem auf mich selbst sauer. Aber aus Niederlagen und Enttäuschungen lernt man. Der Sport bietet reichlich Gelegenheiten, das Gelernte aufs Private zu übertragen.

1999 ist ihr Sohn Sebastian an Heiligabend im Alter von elf Jahren an Krebs gestorben. Würden Sie sagen, dass Ihnen damals Erfahrungen aus dem Sport geholfen haben, mit diesem Schicksalsschlag fertigzuwerden?

Steger-Richter: Ja. Einen sehr großen Anteil hatte unsere Tochter, die damals ebenfalls mit Leistungssport begonnen hatte, worauf ich selbst wieder zum Sport zurückgekommen bin. Grundsätzlich lehrt einen der Leistungssport Disziplin. Das heißt, man muss auch in schwierigen Phasen funktionieren. Meine Tochter war damals erst sieben Jahre alt. Das Leben musste weitergehen. Nicht den Kopf in den Sand stecken oder gar gegen eine Baum zu fahren, sondern in dieser Situation die Aufgaben einer Mutter zu erfüllen, das habe ich auch im Sport gelernt.

Sie haben sich in einer Selbsthilfegruppe für Eltern engagiert, die ein Kind verloren haben. Sind sie da noch tätig?

Steger-Richter: Nein. Nach zehn Jahren habe ich aufgehört. Aber es hat mir geholfen. Man hat erfahren, dass es auch andere gibt, die etwas Derartiges erlebt haben. Denen konnte man Dinge erzählen, die andere Menschen nicht verstanden hätten. Man fühlt sich aufgehoben und kann sein Leid teilen. Diesen Schicksalsschlag zu überwinden war das Ziel. Und wie man Ziele verfolgt, wusste ich vom Sport.

Ihre Tochter Malena, wie viel Talent hat sie geerbt?

Steger-Richter: Offenbar einiges. Mein Ex-Mann war auch Hürdenläufer. Sie ist 400 m und 400 m Hürden gelaufen, war deutsche B-Jugendmeisterin, ist einmal bei der U20-WM gestartet und war mehrmals deutsche Staffel-Meisterin.

Und Sie wurden auf diesem Weg zur Leichtathletik-Mama?

Steger-Richter: Ja, das war schön. Ich habe dabei wieder etliche Konkurrentinnen aus meiner aktiven Zeit getroffen, deren Kinder auch den Weg ihrer Mütter gegangen sind.

Wie viel Sport ist Ihnen geblieben?

Steger-Richter: Drei-, viermal die Woche bin ich sportlich unterwegs. Ich mache seit Jahren Jazzercise, eine Mischung aus Jazz-Dance und Aerobic. Einmal laufe ich.

Derzeit finden die Winterspiele in Pyeongchang statt. Schauen Sie zu?

Steger-Richter: Grundsätzlich ja, Nachtschichten lege ich dafür nicht ein. Mit all den Eklats ist einem das Zuschauen ein wenig verleidet. Man überlegt am besten nicht, was hinter dem steckt, was man da gerade sieht. Es ist ein Sumpf.

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