FC Augsburg: Geht's raus und spielt's Fußball
Momentan, sagt der Augsburger Fan, läuft es „scho a bisle arg zäh“. Es geht kaum mehr was beim FC Augsburg. Warum die Mannschaft so in den Seilen hängt, ist schwer zu erklären.
Momentan, sagt der Augsburger Fan, läuft es „scho a bisle arg zäh“. Es geht kaum mehr was beim FC Augsburg. Irgendwie schade. Ein internationaler Wettbewerb würde die Stadt in ein noch strahlenderes Licht tauchen. Aber Fußball ist eben kein Wunschkonzert. Warum der FCA derzeit so in den Seilen hängt, ist wohl schwer zu erklären. Hat die Mannschaft zu lange am oberen Limit gespielt? Zeigt die lang anhaltende Verletztenmisere jetzt Wirkung? Oder fehlt einfach das Glück, das man in der Vorrunde noch hatte?
Wahrscheinlich von allem ein bisschen was. Jammern ist erlaubt, zumal der FCA in jüngster Vergangenheit gegen Teams verloren hat, mit denen man sich zumindest auf Augenhöhe wähnte, wie Berlin, Mainz, Freiburg oder am Samstag Paderborn.
Keine Krise sondern ein lang anhaltendes Leistungstief
Das hatte seit dem Aufstieg in die Bundesliga schon etwas von einem Tiefpunkt. Früher hieß es dann immer, der Verein steckt in der Krise. Aber seit uns Trainer irgendwann einmal erklärt haben, dass es Krisen nur in Syrien, im Irak oder in Afghanistan gibt und nicht im Fußball, muss es politisch korrekt wohl heißen, dass der Klub in einem lang anhaltenden Leistungstief steckt.
Schön wäre es trotzdem, wenn er aus dem wieder herausfinden würde, zumal noch nichts verloren ist – zumindest nicht Europa. Der Blick auf die Tabelle sagt uns ja deutlich, dass Mannschaften in unmittelbarer Nachbarschaft auch nicht besser sind. Aber daran braucht man sich ja kein Beispiel nehmen. Im Schlussspurt ist noch alles möglich. Außerdem könnte der FCA an den nächsten beiden Spieltagen (zu Hause gegen Stuttgart und dann in Hamburg) zwei Traditionsvereinen das Leben so richtig schwer machen.
Geht's raus und spielt's Fußball
Die Stichworte Stuttgart und Hamburg sind zugleich ein guter Übergang, um aufzuzeigen, dass der Augsburger nicht nur jammern darf, sondern dass er auch stolz sein kann. Denn die „Probleme“, die Augsburg momentan hat, hätten viele Klubs der Liga liebend gerne. Nicht nur dem VfB oder dem HSV steht das Wasser bis zum Hals. Neben den „Kleinen“ wie Paderborn, Freiburg oder Mainz sitzt auch Hannover 96 noch mit im Abstiegsboot. Klubs mit großen Namen wie Borussia Dortmund Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, Hertha BSC oder der 1. FC Köln verstecken sich immer noch hinter dem FCA. Fast alles Klubs (bis auf Paderborn), die einen weitaus höheren Saison-Etat aufweisen als Augsburg. Aber sich in Zufriedenheit suhlen, wäre auch der falsche Weg. Erstmals in der Fußballgeschichte könnte ein Augsburger Klub in einen internationalen Wettbewerb vorstoßen. Geht’s raus und spielt’s Fußball. Jammern können wir später auch noch.
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