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Illegale Steroide
12.12.2018

Große Muskeln, große Gefahren: Kai Gräber hat Dopingsünder im Visier

Rund 85 Prozent der Doping-Fälle, die in einer Schwerpunktabteilung der Münchner Staatsanwaltschaft bearbeitet werden, stammen aus dem Milieu des Bodybuildings.
Foto: Narendra Shrestha, epa

Trotz ihrer Risiken sind Steroide bei Amateur-Bodybuildern sehr gebräuchlich. Was den Kampf der Strafverfolger gegen die illegalen Mittel so kompliziert macht.

Kai Gräber ist ein Mann, der seinen Job mag. Das sagt er zwar nicht, aber wer ihm zuhört, muss fast zwangsläufig zu dieser Einschätzung gelangen. Wenn der Oberstaatsanwalt davon erzählt, wie er und seine Kollegen dem einen oder anderen Übeltäter auf die Schliche kamen, blitzen seine Augen. Das Jagdfieber ist fast mit Händen zu greifen. Im Visier: Dopingsünder.

Gräber leitet die Abteilung XV der Staatsanwaltschaft München I. 2009 gab es dort eine Premiere, Deutschlands erste Schwerpunktstaatsanwaltschaft im Kampf gegen Doping nahm ihre Arbeit auf. Seitdem arbeiteten sich Gräber & Co. durch 7000 Ermittlungsverfahren, von denen die meisten im testosterongeschwängerten Milieu der Bodybuilder und Kraftsportler spielten. In Deutschland fallen anabole Steroide zum größten Teil unter die Arzneimittelverschreibungsverordnung und sind dadurch nur durch ärztliche Verordnung legal zu erwerben. Verstöße werden durch das Arzneimittelgesetz und das Antidopinggesetz verfolgt.

Häufig werden die Mittel in illegalen Laboren hergestellt

Wie das dann aussieht, erlebt Gräber regelmäßig. In dunklen Kellern hoben Staatsanwälte und Polizisten schon Dutzende Untergrundlabore aus. Was sie dort vorfanden, habe mit dem, wie man sich ein Chemielabor vorstellt, sehr wenig zu tun, sagt Gräber. Hygiene spielt keine Rolle. Die Reinheit der Zutaten ebenfalls nicht. „Es ist schon erstaunlich, was sich die Leute alles spritzen“, sagt Gräber. „Das Zeug klumpt teilweise derart, dass es kaum noch durch die Kanüle geht. Aber die pressen es sich trotzdem rein.“ Auf Bildern sind Ampullen mit schmierigen Flüssigkeiten zu sehen, die man nicht mit Handschuhen anfassen, geschweige denn spritzen möchte.

Oberstaatsanwalt Kai Gräber ermittelt gegen Dopingsünder.
Foto: Andreas Gebert, dpa (Archiv)

In Bodybuilderkreisen ist aber das Streben nach Muskeln meist wichtiger als die Gesundheit. Fast niemand kommt ohne Nebenwirkungen davon. Die Folgen können verheerend sein und reichen von Haarausfall bis hin zu Leberverfettung oder Lebertumoren. Steroide können zu einer Verweiblichung des Körpers führen. Die Hoden schrumpfen, das Herz vergrößert sich unnatürlich. „Es gibt jede Menge gute Gründe, warum Steroide verboten sind“, sagt Gräber. Dazu komme, dass niemand so genau wisse, was in den Erzeugnissen aus Untergrundlaboren überhaupt drin ist. Teilweise sei zum Beispiel die Dosierung des Wirkstoffs deutlich höher als in vergleichbaren Produkten aus der Apotheke.

Der illegale Doping-Handel mit Steroiden boomt

Einer der spektakulärsten Fälle aus diesem Milieu landete im vergangenen Jahr in Augsburg vor Gericht. Der Vorwurf: bandenmäßiger, unerlaubter Handel mit verschreibungspflichtigen Arzneien und Dopingmitteln im Sport. Fünf Männer aus dem Großraum Berlin und eine Frau aus Augsburg hatten in der Bundeshauptstadt einen schwungvollen Handel mit Anabolika betrieben. Laut Gräber lieferte das Untergrundlabor in den vier Jahren bis es aufflog rund 150.000 Ampullen und 280.000 Kapseln mit anabolen Steroiden aus. Die Täter waren dreist genug, im Internet für ihre Produkte zu werben. Insgesamt 50 verschiedene Präparate hatten sie im Angebot. Es ging um hunderttausende Euro Gewinn. Die Zutaten bestellte die Bande in China. Die 1. Strafkammer in Augsburg verhängte mehrere Haftstrafen. Der Haupttäter muss für sechs Jahre ins Gefängnis.

Mit professionellem Spitzensport hat diese Art von Doping aber nichts zu tun. 85 Prozent der Fälle, die Gräber bearbeitet, stammen aus dem Amateursport, vorzugsweise im Bereich Bodybuilding. Daran hat auch das Anti-Doping-Gesetz aus dem Jahr 2015 nichts geändert. Gräber bewertet dessen Wirksamkeit zurückhaltend. „Weder nützt es uns, noch behindert es uns in unserer Arbeit.“

Mit dem Gesetz, das gegen den massiven Widerstand des organisierten Sports durchgesetzt wurde, sollte ein wirksames Mittel gegen Doping im Spitzensport initiiert werden. Das ist die Theorie. In der Praxis hat das Gesetz eine entscheidende Schwäche: Es verfügt über keine Kronzeugenregelung. Ohne eine solche könne er potenziellen Whistleblowern aber nichts anbieten, sagt Gräber. „Warum sollte uns also jemand Tipps geben, wenn er sich dadurch selbst belastet?“

Dazu kommt, dass es eine Kooperation mit den Sportverbänden „de facto nicht gibt. Die wollen uns nicht“, sagt Gräber. Unter anderem habe er das zu spüren bekommen, als er im Vorfeld der Biathlon-WM 2012 die Chiemgau-Arena in Ruhpolding besuchte. „Es gibt dort kein Interesse, mit uns zusammenzuarbeiten.“

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