Haifa-Spiel wird nach Attacke auf Spieler abgesagt
Die anti-israelische Demonstration bei einer Partie von Maccabi Haifa in Österreich hat Folgen. Zuschauer hatten das Fußballfeld gestürmt und Spieler angegriffen.
Die Attacken der Zuschauer auf Spieler von Maccabi Haifa in Tirol hat Folgen: Die für Samstag geplante Partie des israelischen Clubs gegen Fußball-Bundesligist SC Paderborn in Österreich ist abgesagt worden. Es gebe massive Sicherheitsbedenken, sagte der Vizebürgermeister von Kirchbichl, Wilfried Ellinger, am Freitag der Nachrichtenagentur APA. Paderborn denkt nun über einen alternativen Spielort nach.
Kirchbichl kann nicht für Sicherheit bei Fußballspiel garantieren
Sollte es zu Ausschreitungen kommen, könne der 5000-Einwohner-Ort Kirchbichl ohne eigene Polizeistelle im Ort die Lage nicht bewältigen, sagte Ellinger. Dieses Risiko wolle die Gemeinde nicht eingehen. "Das ist kein unfreundlicher Akt gegenüber den Mannschaften. Wir sind einfach nicht in der Lage für die Sicherheit zu sorgen", betonte er.
Nach Angaben eines Paderborner Vereinssprechers vom Freitag soll die Partie gegen Haifa "möglichst durchgeführt werden". Bis zum frühen Nachmittag sollte eine Entscheidung gefällt werden, welche Möglichkeiten bestehen. Der Bundesliga-Aufsteiger denkt über einen anderen Spielort nach.
Bei der Partie von Haifa gegen den französischen Spitzenclub OSC Lille hatten am Mittwochabend rund 20 Zuschauer mit palästinensischen Fahnen in der 85. Minute das Spielfeld gestürmt und die israelischen Spieler tätlich angegriffen. Das Spiel wurde daraufhin abgebrochen. Die österreichischen Behörden ermitteln gegen rund 20 vorwiegend türkischstämmige Männer unter anderem wegen des Verdachts auf Verhetzung und schwere Körperverletzung.
Israelischer Fußballer schildert Angriff
Der israelische Fußballer Dekel Keinan von Maccabi Haifa äußerte sich per Twitter zu den Vorfällen: "Wir sind 85 Minuten lang beschimpft worden, weil wir Israelis sind. Was würdet ihr tun, wenn eine Gruppe von Antisemiten mit Flaggen mit der Aufschrift "Tod für Israel" auf euch zurennen und euch ins Gesicht spucken würde?", schrieb er. Er habe das Gefühl gehabt, "dass ich mich und meine Mitspieler beschützen und auf diese Provokationen reagieren muss". Ein Bild von dem Vorfall zeigte Keinan, wie er zu einem Tritt gegen einen pro-palästinensischen Aktivisten ausholt. Österreichische Politiker verurteilten den Angriff auf die Israelis einhellig.
Maccabi Haifa hatte anschließend am Donnerstagabend im Tiroler 1100-Einwohner-Ort Hochfilzen ein Testspiel gegen den albanischen Club KS Teuta Durres absolviert. Nach Polizeiangaben waren rund 100 Zuschauer dabei. "Es gab keine Probleme oder Zwischenfälle", sagte ein Sprecher. Die Polizei sei vor Ort einsatzbereit gewesen. dpa/AZ
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