Hillsborough-Katastrophe: Angeklagte wollen auf nicht schuldig plädieren
Vor mehr als 28 Jahren kamen im Hillsborough-Stadion in Sheffield fast 100 Menschen ums Leben. Nun stehen fünf Angeklagte vor Gericht und wollen auf nicht schuldig plädieren.
Mehr als 28 Jahre nach der Hillsborough-Katastrophe in Sheffield mit fast 100 Todesopfern haben fünf Angeklagte zum Prozessauftakt im britischen Warrington angekündigt, auf "nicht schuldig" zu plädieren. Nach einer kurzen Anhörung am Mittwoch wurde der Fall an ein höheres Gericht in Preston verwiesen. Die nächste Anhörung soll am 6. September stattfinden.
96 Menschen kamen bei Pokalspiel in Sheffield ums Leben
Vor dem Gerichtsgebäude in Warrington demonstrierten am Mittwoch mehrere Angehörige der Opfer und hielten Fotos hoch. "Ohne Verantwortung keine Gerechtigkeit", war auf Plakaten zu lesen.
Die Polizeibeamten Norman Bettison, Donald Denton und Alan Foster sowie Jurist Peter Metcalf sollen nach Ansicht der Staatsanwaltschaft durch Manipulationen und sonstiges Fehlverhalten die juristische Aufarbeitung der Katastrophe behindert haben.
Graham Mackrell, der frühere Geschäftsführer des Fußballclubs Sheffield Wednesday, ist wegen Missachtung geltender Sicherheitsvorschriften im Stadion angeklagt. Die Staatsanwaltschaft hatte im Juni Anklage erhoben.
Hillsborough-Katastrophe: Noch immer geht es um die Schuldfrage
Beim Fußball-Pokalspiel in Sheffield zwischen den englischen Clubs FC Liverpool und Nottingham Forest war am 15. April 1989 eine Massenpanik ausgebrochen. 96 Menschen starben, weil sie erdrückt oder niedergetrampelt wurden. Weitere 766 Fußballfans wurden verletzt.
Nach jahrelangem Streit um die Schuldfrage, entschied im vergangenen Jahr ein englisches Gericht auf der Basis einer unabhängigen Untersuchung, dass die Katastrophe kein Unfall war, sondern dass die Polizei durch ihr Fehlverhalten eine Mitschuld trägt. dpa/AZ
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