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Der Fall Armstrong(s)
24.08.2012

Jan Ullrich: Das beschäftigt mich nicht

Lance Armstrong (li) und Jan Ullrich prägten über Jahre hinweg das Bild der Tour de France.
4 Bilder
Lance Armstrong (li) und Jan Ullrich prägten über Jahre hinweg das Bild der Tour de France.
Foto: Gero Breloer dpa

Die Legende des Lance Armstrong bröckelt. Jan Ullrich könnte dafür der große Gewinner sein. Doch den interessiert das überhaupt nicht

Lance Armstrong hat nach jahrelangem Kampf gegen Dopingbeschuldigungen aufgegeben und sich in die Rolle des zu Unrecht Verfolgten verabschiedet. Der 40 Jahre alte Tour-de-France-Seriensieger aus den USA will sich gegen die Vorwürfe nicht mehr zu Wehr setzen, ihm droht die Aberkennung seiner sieben Tour-Siege zwischen 1999 bis 2005.

"Es kommt ein Punkt im Leben jedes Menschen, an dem er sagen muss 'Es reicht.' Für mich ist dieser Punkt jetzt gekommen", erklärte der einstige Rad-Superstar in einem ausführlichen schriftlichen Statement auf seiner Homepage und schrieb von einer "Hexenjagd" durch den Chef der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA, Travis Tygart.

Radsportverband deckte Lance Amrstrong

Ein Dopinggeständnis legte Armstrong aber nicht ab. Ganz im Gegenteil: "Ich weiß, wer siebenmal die Tour gewonnen hat, meine Teamkollegen und alle, gegen die ich gefahren bin, wissen, wer die Tour siebenmal gewonnen hat", betonte der Texaner. "Es gab keine Abkürzungen, es gab keine speziellen Behandlungen. Dieselben Strecken, dieselben Regeln.".

Mit dem Fall der einstigen Galionsfigur kommt der gesamte Profiradsport ins Wanken. Im Visier der Anti-Doping-Agentur sind neben Armstrong und Co. schon längst auch der Radweltverband UCI, der dem Texaner seit Jahren den Rücken gestärkt hatte und über jeden Zweifel erhaben schien. In den USADA-Anklagepunkten gegen Armstrong finden sich auch klare Verweise auf die UCI. Deren Präsident Pat McQuaid hat noch in London vehement gefordert, den Fall in seine Obhut zu bekommen und eigene Verstrickungen abgestritten.

Die Union Cycliste Internationale (UCI) geriet unter ihrem damaligen Präsidenten Hein Verbruggen unter Verdacht, eine positive Doping-Analyse Armstrongs aus der Tour de Suisse 2001 nicht veröffentlicht zu haben. Danach erfolgten mysteriöse Spenden von Armstrong an die UCI in Gesamthöhe von 125 000 Dollar. Den Grund für die noble Gabe konnte die UCI bis heute nicht schlüssig erklären. Darüber hinaus blieb der Dachverband untätig, als Armstrong 2005 in nachträglichen Analysen EPO-Gebrauch bei seinem ersten Toursieg 1999 nachgewiesen worden war. "Die UCI hat positive Analysen niemals zurückgehalten", sagte McQuaid in London.

Sollte Armstrong tatsächlich seine Tour-Titel verlieren, könnten zwei Deutsche davon profitieren: Bei seinen Erfolgen 2000, 2001 und 2003 hatte der Texaner den ebenfalls im öffentlichen Ansehen tief gefallenen deutschen Radstar Jan Ullrich jeweils auf Platz zwei verwiesen, 2004 hatte sich Andreas Klöden hinter Armstrong auf den Champs-Elysées in Paris feiern lassen dürfen. Ob die beiden nun nachträglich zum Sieger in diesen Jahren aufsteigen können, ist unklar. In einem ähnlichen Fall wurde bei Bjarne Rijs eine Verjährungsfrist geltend gemacht. Der Däne dürfte das Gelbe Trikot behalten - allerdings erst auf Intervention der UCI.

Jan Ullrich hat mit Profikarriere abgeschlossen

Ullrich macht sich jedenfalls keine besonderen Gedanken über eine mögliche Aberkennung der Tour-Erfolge Armstrongs. "Das beschäftigt mich nicht mehr groß", sagte er am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. "Ich weiß, wie damals die Reihenfolge am Zielstrich war", betonte Ullrich: "Ich habe mit meiner Profikarriere abgeschlossen und habe immer gesagt, dass ich auch auf meine zweiten Plätze stolz bin."

Armstrong erklärte, an seinen Tour-Erfolgen könne sowieso niemand etwas ändern: "Schon gar nicht Travis Tygart." Die USADA will den gefallenen Heroen lebenslang sperren. Am meisten dürfte den Ex-Profi, der auch einmal Ambitionen hatte, in die Politik zu wechseln, aber der immense Imageverlust zu schaffen machen. Was bliebe, wäre nicht mehr der erfolgreichste Tour-Starter aller Zeiten, ein geheilter Krebspatient mit einer schier unglaublichen Erfolgstory, sondern der Hauptdarsteller im größtmöglichen Skandal des Radsports.

"Das ist ein trauriger Tag für alle von uns, die den Sport und unsere Athleten-Helden lieben", teilte Tygart in einem Schreiben der USADA in einer ersten Reaktion mit. Der USADA-Chef legte aber auch noch einmal nach: "Das ist ein Herzen brechendes Beispiel, wie diese Gewinnen-um-jeden-Preis-Kultur im Sport, wenn sie nicht mehr kontrolliert wird, von fairem, sicherem und ehrlichem Wettkampf Besitz ergreift."

Zur Begründung seines Entschlusses erklärte Armstrong, das gesamte Verfahren habe einen "zu hohen Preis" von ihm und seiner Familie gefordert. Wenn er eine Möglichkeit gesehen hätte, in einer fairen Umgebung die Vorwürfe widerlegen zu können, hätte er die Chance wahrgenommen: "Aber ich weigere mich, in einem einseitigen und unfairen Prozess mitzumachen."

Ehemalige Kollegen belasten Armstrong

Die USADA hatte ihm keine Wahl gelassen: Entweder akzeptiert er die Anklage oder stellt sich einem Prozess. Das wollte Armstrong auf keinen Fall, obwohl ihm Öffentlichkeit in dieser Causa weiter sicher ist. Denn sein mitangeklagter ehemaliger Teamchef und Mentor Johan Bruyneel hatte den USADA-Vorwürfen widersprochen. In der bevorstehenden Verhandlung gegen ihn wird es sich die US-Behörde nicht nehmen lassen, Armstrong selbstverständlich als Zeugen zu berufen.

Die Legende des Radsportlers bröckelte schon ganz lange. Bereits im Juli 2004 erhoben zwei Journalisten schwere Dopingvorwürfe. Armstrongs einstige Teamkollegen und Edelhelfer Floyd Landis und Tyler Hamilton, beide wegen Dopings gesperrt, schlossen sich den Anschuldigungen 2010 und 2011 an. "Ich sah EPO in seinem Kühlschrank. Ich sah mehr als einmal, wie er es sich gespritzt hat", sagte Hamilton dem TV-Sender CBS.

Die Doping-Jäger werfen Armstrong jahrelanges Doping und Handel mit illegalen Substanzen vor. Er soll Teil einer regelrechten "Doping-Verschwörung" gewesen sein, zu der auch Bruyneel gehören soll. Der nicht minder umstrittene Belgier bedauerte die Entscheidung Armstrongs: "Lance hat sich nie von einem fairen Kampf in seinem Leben zurückgezogen, daher unterstreicht die heutige Entscheidung, wie ungerecht dieser Prozess gewesen ist."  (AZ)

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