Kommt noch ein Innenverteidiger?
Der FC Augsburg hat mit der Vorbereitung für die Rückrunde begonnen. Während Nikola Djurdjic nach Augsburg zurückkehrt, gibt es Spekulationen um einen isländischen Stürmer.
Die Vorbereitung auf die Rückrunde begann für den FC Augsburg wegen des Wintereinbruchs mit einer Stunde Verspätung und für Thomas Barth mit Zusatzschichten. Der Athletiktrainer musste gestern Früh zusammen mit zwei städtischen Angestellten erst zwei Spuren auf der Tartanbahn im Augsburger Ernst-Lehner-Stadion vom Schnee befreien, damit der obligatorische Laktattest des Bundesligisten stattfinden konnte.
24 Spieler ließ FCA-Trainer Markus Weinzierl auf ihre Fitness nach dem kurzen Weihnachtsurlaub überprüfen. Nur Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Wadenbeinbruch und Sprunggelenksverletzung), Tobias Werner (Schambeinentzündung) und Ja-Cheol Koo fehlten.
Der Südkoreaner hatte sich im Pokalspiel gegen Dortmund an der Wade verletzt. Er wird aber spätestens im Trainingslager im spanischen Estepona (9. bis 16. Januar) wieder voll trainieren. Dosiert wird dort auch mit Werner gearbeitet und noch dosierter mit Shawn Parker. Der 22-Jährige wird nach seinem Kreuzbandriss im Mai in Spanien das erste Mal wieder Übungen mit der Mannschaft absolvieren.
Alexander Manninger und Tim Matavz brechen Fitnesstest ab
Der Fitnesstest gestern kam noch zu früh für ihn. Er musste den letzten Durchgang abbrechen. Auch Torhüter Alexander Manninger, 38, und Stürmer Tim Matavz, 26, absolvierten nicht alle Runden. Dem wollte der erholt wirkende Weinzierl – er hatte mit der Familie in Dubai Sonne getankt – nicht allzu viel Bedeutung beimessen. „Wenn man die Mannschaft zuletzt gesehen hat, konnte man feststellen, wie fit sie war. Und die Abbrecher waren ein Torwart und ein verletzter Spieler. Und wer war der dritte? Tim Matavz? Da ist es auch so, dass wir da am Arbeiten sind.“ Es war aber nicht das erste Mal, dass der Slowene beim Laktattest Schwierigkeiten hatte. Vielleicht macht ihm Rückkehrer Nikola Djurdjic, 29, Beine. Der Serbe, der bis zum 31. Dezember an Malmö FF ausgeliehen war, lief in seiner Gruppe vorneweg.
Für Sascha Mölders, 30, beginnt die Rückrunde bei seinem neuen Verein 1860 München erst am Donnerstag. Gestern sagte er beim FCA vorerst Servus. „Er war in der Kabine, um sich zu verabschieden“, erzählte Weinzierl, der Mölders ungern ziehen ließ. „Sascha war unzufrieden, wollte mehr spielen und hat den Wunsch geäußert zu gehen. Ich habe ihn nicht weggeschickt, er wollte weg.“ Für Weinzierl war und ist Mölders „ein Typ mit Ecken und Kanten, das finde ich sehr angenehm. In der Kabine war er einer der Wortführer, das wird fehlen.“ Sorgen, dass es dort zu ruhig wird, hat der Coach nicht. „Da kommen jetzt eben andere mehr zu Wort.“
Sportlich konnte Weinzierl Mölders keine Perspektive mehr bieten. „Ich habe mich vorne drin für Raúl Bobadilla entschieden, weil ich glaube, dass wir so am besten funktionieren.“ Und als zweiten Stürmer musste er Matavz den Vorzug geben: „Es ist doch klar, dass der Verein berechtigterweise ein Interesse daran hat, dass so eine Investition wie Matavz ins Laufen kommt.“ Das sei ein normaler Vorgang.
Der FC Augsburg ist an Alfred Finbogason interessiert
Doch der für viel Geld geholte Slowene hat in eineinhalb Jahren in Augsburg seine Klasse noch zu wenig gezeigt. Wohl auch deshalb hätte Weinzierl gern noch die eine oder andere Verstärkung in der Offensive. Der Isländer Alfred Finbogason, der derzeit bei Olympiakos Piräus spielt, könnte ein Kandidat sein.
Auch ein Innenverteidiger soll nach der schweren Verletzung von Callsen-Bracker auf der Wunschliste des Trainers stehen. Ob es nicht riskant sei, nur mit drei Innenverteidigern (Klavan, Hong, Janker) in die Rückrunde zu gehen, wurde Weinzierl gefragt. „Das ist eine Risikoabwägung des Vereins, mit wie vielen Innenverteidigern er in die Saison geht“, wich er aus.
Marvin Schulz (20/Gladbach) und André Hoffmann (22/Hannover 96) wären interessante Spieler, die derzeit bei ihren Vereinen nicht zum Zug kommen. Doch es scheint, als ob Manager Stefan Reuter noch nicht überzeugt ist, tätig zu werden.
Aber auch mit einer Nullrunde könnte Weinzierl leben. „Ich weiß nicht, wie wir agieren, was wir machen werden, ob wir was machen werden. Entscheidend wird sein, so zu spielen, wie wir es in den letzten Spielen getan haben. Wir haben 13 Punkte geholt in fünf Spielen. Ich glaube, die Mannschaft ist auch ohne Neuverstärkungen gerüstet für den Klassenerhalt.“
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