Legenden ruhen nicht
Der Frankfurter Quantez Robertson spielt durch, Ulm gewinnt trotzdem
Es gibt drei Spieler mit Legendenstatus in der Basketball-Bundesliga. Rickey Paulding ist seit fast zwölf Jahren in Oldenburg, Per Günther spielt seit 2008 für Ratiopharm Ulm und Quantez „Tez“ Robertson seit 2009 für die Frankfurter Skyliners. Bei der Partie zwischen Ulm und Frankfurt am Samstag standen die Veteranen einmal mehr im Blickpunkt. Weil der Ulmer Amerikaner Patrick Miller komplett indisponiert war, spielte Günther im letzten Viertel durch und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass es für seine Mannschaft trotz einer überaus überschaubaren Leistung zu einem 82:72-Sieg reichte. Robertson bekam wegen der Frankfurter Personalprobleme sogar überhaupt keine Pause. Der 34-jährige Amerikaner stand 40 Minuten am Stück auf dem Feld und war mit 18 Punkten und sechs Rebounds bester Frankfurter.
Sein kanadischer Trainer Gordon Herbert sagte hinterher: „Wir wollen eigentlich nicht, dass jemand 40 Minuten lang spielt. Aber wir hatten keine andere Wahl. Man kann Tez gar nicht genug Respekt für diese Leistung zollen.“
Irgendwie hat Robertson diesen Abend trotz der extremen Belastung sogar genossen. „Mir macht so etwas Spaß“, versicherte der Mann aus Cincinnati hinterher und er wirkte dabei kein bisschen erschöpft. Gut so, denn auch bei der Rückreise hat er sich vermutlich kaum erholt von den Strapazen. Andere Basketballprofis nutzen diese Zeit gern für ein Nickerchen. „Ich kann im Bus meistens nicht schlafen“, sagte dagegen Robertson: „Mir geht dann immer noch das Spiel durch den Kopf.“ Legenden brauchen eben wenig Ruhe. (pim)
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