Löw schockiert über Lahms Verletzung
Philipp Lahm hat sich im Training das rechte Sprunggelenk gebrochen. Das war nicht nur ein Schock für ihn selbst. Der Bundestrainer ist ebenfalls entsetzt - und nicht nur er.
Es war ein Schock: Philipp Lahm, der Kapitän des FC Bayern München, hat sich am Dienstag beim Training ohne Einwirkung eines Gegenspielers das rechte obere Sprunggelenk gebrochen. Kurz vor zwölf Uhr mittags ging das Allround-Talent zu Boden und schrie vor Schmerzen. Er wurde sofort mit Hilfe eines Golfcarts vom Platz gefahren und in die Praxis von Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt gebracht. Um halb drei kam dann die Diagnose und das Wissen: Lahm wird für drei Monate ausfallen. Obwohl Lahm nicht mehr in der Nationalmannschaft spielt, zeigte sich Trainer Joachim Löw nach dem Freundschaftsspiel gegen Spanien schockiert über die Verletzung seines ehemaligen Kapitäns. Und auch Lahms Kollegen beim FC Bayern fühlen mit ihm.
Löw: "Das tut mir wahnsinnig leid für Philipp."
"Ich war ein wenig schockiert. Das tut mir wahnsinnig leid für Philipp", sagte Löw nach dem 1:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Europameister Spanien in Vigo am Dienstagabend in der ARD. Er habe aber noch nicht mit ihm telefoniert.
Frank Ribéry sagte der Bild-Zeitung: "Es hat mir weh getan, ihn da auf dem Platz liegen zu sehen. Ich bin so traurig für ihn. Allen Spielern und Mitarbeitern von Bayern tut es sehr leid. Wir verlieren einen sehr wichtigen Spieler. Er hat immer gut gespielt, war immer topfit, war immer ein guter Kapitän. Er hat eine unglaubliche Präsenz - auf dem Platz und in der Kabine. Das fehlt uns jetzt sehr." Und Ribéry hatte auch einen Rat für Lahm: "Er muss jetzt ruhig bleiben, den Kopf irgendwie oben behalten, auch wenn das nicht leicht ist. Er braucht jetzt Unterstützung von seiner Familie. Von uns. Wir sind für Philipp da."
Lahm könnte zum Achtelfinale der Champions League wieder fit sein
Sollte Philipp Lahm es schaffen, tatsächlich in drei Monate fit zu werden, wäre er Mitte Februar rechtzeitig zum Achtelfinale der Champions League wieder dabei.
Auch wenn der FC Bayern einen großen Kader hat und derzeit sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League gut dasteht, kommt die Verletzung des Kapitäns zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Trainer Pep Guardiola hat damit im Mittelfeld wieder eine Möglichkeit weniger. Thiago und Alaba werden länger nicht spielen können und Schweinsteiger ist ebenfalls noch nicht ganz auf der Höhe. Und noch mehr Spieler sind beim FC Bayern momentan verletzt. Außerdem spielte Lahm für Guardiola immer eine besondere Rolle, er ist für ihn "der intelligenteste Spieler", mit dem er je zusammengearbeitet habe. Nun kann Guardiola nur hoffen, dass nicht auch noch der Spanier Xabi Alonso ausfällt. (AZ)
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