"Löwen"-Sportchef kritisiert Mölders Job als Amateurtrainer in Mering
Thomas Eichin, Sportchef bei 1860 München, stört das Engagement von Sascha Mölders beim Landesligisten SV Mering. Das Ehrenamt des ehemaligen FCA-Stürmers könnte bald schon wieder enden.
Seit Mittwoch klingelt häufiger als üblich das Handy von Georg Resch. Ein gefragter Mann zu sein, ist der Vorsitzende des SV Mering gewohnt. Was auf ihn zukommen würde, darüber musste er sich im Klaren sein, als er dem Fußball-Profi Sascha Mölders eine Trainerstelle bei der ersten Mannschaft anbot. Ohne seinen Stolz verbergen zu können, sagt der Vereinsboss: "Einen Profi als Trainer zu haben, das ist etwas Einmaliges."
Nun droht Resch jedoch, seinen Trainer zu verlieren. Mölders Arbeitgeber möchte die Doppelfunktion des 31-Jährigen unterbinden. Mölders spielt bei 1860 München in der 2. Bundesliga. Vor der laufenden Saison hat der Klub den Angreifer dem FC Augsburg abgekauft, nachdem er ihn seit der Winterpause ausgeliehen hatte. Seinen Stammplatz hat Mölders inzwischen verloren.
Mölders wohnt in Mering, ist dort verwurzelt, engagiert sich im Verein, seine Söhne Noah und Lio kicken dort. Die Familie Mölders mit Frau Ivonne ist in der Marktgemeinde integriert, man kennt sich. Resch zeigt sich äußerst zufrieden mit dem Einsatz seines Landesliga-Trainers, auch wenn der nur bei vier von acht Punktspielen dabei war. "Er bringt Erfahrung mit, macht ein tolles Training", betont Resch. Der Profi ging mit hoher Erwartungshaltung in die kommende Saison, bei seiner ersten Übungseinheit verkündete Mölders: "Wir wollen aufsteigen."
Löwen-Manager Eichin hat ein Problem mit Mölders Ehrenamt
Mölders hatte mit Arbeitgeber 1860 München eine Vereinbarung getroffen, der genehmigte seine Trainerfunktion. Allerdings hieß der Sportliche Leiter damals noch Oliver Kreuzer. Inzwischen hat Sportchef Thomas Eichin bei den "Löwen" das Sagen. Und der hat eine andere Sichtweise bei Mölders Ehrenamt.
Auf einer Pressekonferenz wählte Eichin ziemlich deutliche Worte, als es um Mölders Tätigkeit im Amateurfußball ging. "Diese Konstellation wird es bei mir in Zukunft mit Sicherheit nicht geben", äußert Eichin mit Nachdruck. Und er legte nach, machte unmissverständlich klar, dass unter ihm das Ende des Engagements bevorsteht. Er kenne die Trainingszeiten von Amateurmannschaften, meinte er. "Wenn du Profi bist, geht es ja nicht nur darum, dass du bei den Trainingszeiten deines Klubs anwesend bist. Dann hast du auch Vorbereitung, Nachbereitung, Termine, hin und her." Und: Zu dieser Entscheidung gebe es keine zwei Meinungen.
Eichin und Mölders haben folglich Gesprächsbedarf. Wie das Ergebnis aussehen könnte, darüber macht sich Merings Georg Resch keine Illusionen. Resch habe Mölders bereits eine Kurznachricht geschickt, dass er sich bei ihm melden solle. "Er soll das mit seinem Arbeitgeber klären", sagt Resch. "Ich gehe davon aus, dass wir eine Lösung finden werden."
Mölders war am Donnerstagvormittag telefonisch nicht zu erreichen. Es ist davon auszugehen, dass ihm das Ende der Trainertätigkeit in Mering schwer fallen würde. Auch Resch würde dies bedauern. "Das wäre wirklich sehr schade."
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Üblicherweise ist es doch so, daß der Arbeitgeber einer Nebenbeschäftigung seines Angestellten zustimmen muß. Damit ist doch eigentlich alles gesagt.
Hat er doch, der Arbeitgeber, damals noch in Person des Managers Herrn Kreuzer.
Arbeitsverträge, Absprachen und all das Arbeitsverhältnis betreffende Dinge gelten dochweiter, selbst wenn das managende Personal wechselt. Aber in diesem "Geschäft Profisport" gelten wohl andere Regeln. Die Selbstdarsteller müssen sich ja irgendwie befriedigen.
Vermutlich hatte Herr Sammer einst recht, als er die Vermutung aussprach, dass Herr Eichin in seiner Kölner Zeit einen Puck zuviel an den Kopf bekommen hat.
Aber, in diesem "Geschäft" wundert nichts mehr; wieviel sog. Experten im Umfeld des Fussballs mitverdienen - unvorstellbar.