Löwen stehen vor schwierigen Wochen
Nach dem 1:1 gegen Sandhausen hat der TSV 1860 München nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsrang. Und die nächsten Gegner haben es in sich
Der TSV 1860 München muss sich auf ein Zittern bis zum Schluss einstellen. „Es ist sehr eng, für alle Mannschaften da unten“, sagte Kapitän Kai Bülow nach dem selbst verschuldeten Unentschieden gegen den SV Sandhausen. „Wir hatten das Spiel nicht mehr unter Kontrolle“, kritisierte der wütende „Löwen“-Trainer Vítor Pereira. Gut die Hälfte der Teams in der 2. Fußball-Bundesliga muss sich fünf Spiele vor Saisonende noch Sorgen um den Abstieg machen. Der TSV 1860 München steckt als Tabellenzwölfter mit nur einem Punkt Vorsprung auf den Relegationsrang mittendrin. Mehr als 40 Punkte – das sei die Marke, die man dieses Jahr für den sicheren Klassenverbleib erreichen müsse, sagte Bülow.
„Ich brauch mich jetzt nicht hier hinstellen und sagen, dass wir mit Ach und Krach 35 Punkte holen wollen und dann hoffen, dass es reicht“, wetterte der Torschütze zum 1:0 (45.+1) in der Mixedzone. Für die 40-Punkte-Marke fehlen den Sechzigern noch sieben Zähler. Schon am Freitag steht das nächste Kellerduell beim 1. FC Kaiserslautern auf dem Programm, danach folgen Spiele gegen Aufstiegsaspirant Braunschweig und den Tabellenfünften aus Dresden. Keine leichten Aufgaben für ein verunsichertes Team, das bei der Suche nach Gründen für die schwache zweite Halbzeit ratlos wirkte. Für Mittelfeldspieler Michael Liendl hatte sich „irgendwie so das eine zum anderen ergeben“, Bülow sprach von fehlender Konzentration, Trainer Pereira von Angst: „Wir hatten Angst, in Führung zu sein.“ Nach einer engagierten ersten Hälfte hatten die Sechziger am Sonntag das Spiel im zweiten Durchgang aus der Hand gegeben, der späte 1:1-Ausgleich durch Sandhausens Markus Karl (82.) überraschte letztlich nicht.
Vor den kommenden fünf Endspielen müssen die Münchner daran arbeiten, eine Partie auch über 90 Minuten zu kontrollieren. Trainer Pereira kritisierte, dass die Mannschaft „mehr die Punkte im Kopf hatte, als das Spiel an sich“. Dabei sind es genau die Punkte, die in dieser Phase der Saison so wichtig sind.
An der Spitze herrscht zwischen den Favoriten Hannover 96 und VfB Stuttgart sowie den Underdogs Union Berlin und Eintracht Braunschweig weiter ein verbissenes Gerangel um die Aufstiegsplätze. „Das ist ein Wahnsinn. Letzte Woche haben wir verloren, da hieß es: „Unsicherheit im Aufstiegskampf“, jetzt haben wir wieder ein Spiel gewonnen“, sagte Union-Trainer Jens Keller nach dem 3:1 seines Teams gegen Kaiserslautern und dem Ende der Minikrise von drei Spielen ohne Sieg. (dpa)
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