Lorant: Löwen für den Abstiegskampf nicht geeignet
Ex-Löwen-Trainer Werner Lorant befürchtet, der TSV 1860 München könnte bald in die Dritte Liga absteigen. In einem Interview hat er seinen ehemaligen Verein hart kritisiert.
Vor rund 21 Jahren hat Werner Lorant den TSV 1860 München aus der Drittklassigkeit in die Zweite Bundesliga geführt. Später ging es für die Löwen sogar noch weiter nach oben. Nach der 0:1-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf befürchtet Lorant, der den TSV 1860 von 1992 bis 2001 trainiert hat, der Verein könnte demnächst wieder in die Dritte Liga absteigen.
Die nächsten zwei Spiele in Berlin und gegen Frankfurt seien entscheidend, sagte Lorant gegenüber der tz in einem Interview. "Wenn die auch danebengehen, dann weiß man wo der Weg hingeht: nach unten." Und dann werde es auch am Ende der Saison abwärts gehen, vermutet der ehemalige Löwen-Trainer. Denn: "Diese Mannschaft ist von der Mentalität her für einen Abstiegskampf nicht geeignet."
Der TSV 1860 brauche wieder einen Trainer wie ihn, sagte Lorant. Er würde den Spielern in der aktuellen Situation nicht zweieinhalb Tage freigeben, damit sie merkten, dass es so nicht weiterginge. Außerdem kritisierte Lorant die Aussage des aktuellen Löwen-Trainers Markus von Ahlen, dass dieser damit gerechnet habe, dass Düsseldorf das Spiel taktisch anders angehen würde: "Im Fußball musst du mit allem rechnen - und sofort reagieren." Die Mannschaft solle wieder aggressiver auftreten, sagte Lorant. "Einfach mal böse sein auf dem Platz."
Werner Lorants derzeitiger Lieblingsspieler beim TSV 1860 München ist Leonardo. Doch auch ihn kritisierte er im Interview mit der tz: "Wenn dieser Mann mit seinen fußballerischen Möglichkeiten nicht spielt, nur weil er nicht laufen will, muss ich ihm das beibringen." Wenn Leonardo dennoch kein Tempo gehen wolle, müsse er sich einen neuen Verein suchen.
Und selbst an den Fans der Löwen hat Lorant etwas auszusetzen. Er versteht nicht, dass sie ihre Mannschaft auch nach Niederlagen feiern. "Das hätte es früher nicht gegeben. Manche Fans sind mittlerweile offenbar mit wenig zufrieden." (AZ)
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