Maria Höfl-Riesch entschuldigt sich für peinlichen Tweet
Prominenz schützt nicht vor unbedachten Äußerungen. Jüngster Beleg für diese These: Maria Höfl-Riesch und das Thema Stalking.
Prominenz schützt nicht vor unbedachten Äußerungen. Mancher könnte im folgenden Fall gar von Dummheit sprechen. Es geht um Maria Höfl-Riesch, eine der besten Skifahrerinnen, die es jemals in Deutschland gab. Nach der vergangenen Saison beendete sie ihre sportliche Karriere und widmet sich seitdem der Selbstvermarktung. Dazu gehört, in sozialen Medien präsent zu sein. Auf Facebook hat die einstige Ski-Queen über 200 000 "Freunde", bei Twitter "folgen" ihr 180.000 Menschen. Das sind beachtliche Zahlen in einem Land, in dem der Fußball die Sportwelt regiert.
Diese Fans wollen mit Informationen versorgt sein. Mit ein paar Worten lässt sich Volksnähe demonstrieren. Das Dumme an diesem Internet ist, dass sich dort jede Menge missliebige Menschen herum treiben, die nichts besseres zu tun haben, als sich genüsslich darüber auszulassen, was Prominente von sich geben. Jüngstes Beispiel: Höfl-Riesch lässt ihrer Verärgerung über die Lufthansa freien Lauf. Die Fluglinie hatte sie aus der Business- in die Holz-Klasse herabgestuft, das Flugzeug war überbucht gewesen. Höfl-Riesch schrieb via Twitter: "Was es nicht alles gibt: DOWNGRADES - Businessflug bezahlt, aber wegen Überbuchung Economy geflogen. Schönen Dank auch @lufthansa". Für die 29-Jährige muss das ein harter Schnitt gewesen sein, denn sie hatte gerade die pompöse Bambi-Verleihung in Berlin hinter sich gebracht.
Volkes Zorn entlud sich in einem Shitstürmchen
Volkes Zorn ob dieser vermeintlichen Arroganz entlud sich in Form eines harmlosen Shitstürmchens. Da gab es ein paar hämische bis bösartige Kommentare. Und es gab folgende Zeilen von einer Christine Doering. Die schrieb: "Hey Leute, was erwartet Ihr von jemandem, dessen schlimmstes Problem beim Klimawandel die Probleme beim Skifahren sind?"
Zum Hintergrund: Höfl-Riesch soll sich laut Münchner Merkur bei einem Klimagipfel im vergangenen Jahr auf der Zugspitze sorgenvoll über den Klimawandel geäußert haben. Dieser würde wohl dazu führen, dass man nicht mehr Skifahren könne. Schlimm.
Höfl-Riesch: "Das mit dem Stalking muss ja echt schlimm gewesen sein. Vor allem für den Stalker..."
Höfl-Riesch ließ diese Spitze von Doering nicht lange auf sich sitzen und antwortete: "Das mit dem Stalking muss ja echt schlimm gewesen sein. Vor allem für den Stalker..." Was im ersten Moment vor allem befremdlich wirkt, offenbart auf den zweiten Blick ein nicht unerhebliches Maß an Bosheit. Denn Doering war über Jahre hinweg Opfer eines Stalkers, der ihr und ihrem Kind sogar mit Mord drohte. Seitdem engagiert sich die Frau gegen Stalking und betreibt auch eine Homepage. Das wusste Höfl-Riesch offenbar und nutzte das Wissen für ihre Replik.
Dass die nicht besonders schlau war, ging ihr bald auch selbst auf. Höfl-Riesch löschte den Tweet und entschuldigte sich: "Mein Tweet war unüberlegt. Ich hatte mich über Ihren geärgert, aber das darf kein Grund sein, sowas zu schreiben." Es folgte ein zweiter Beitrag: "Ich nehme das zurück und habe den Tweet gelöscht. Sorry."
Dumm nur, dass das Internet nichts vergisst - worauf auch einige Leser in ihren Tweets hinweisen. Unser Screenshot ist der Beleg. Was bleibt? Die Erkenntnis, dass es manchmal einfach besser ist, zu schweigen. Und wenn das nicht klappt? Dann hilft nur noch der Rückwärtsgang und eine Entschuldigung - was in diesem Internet bei weitem nicht selbstverständlich ist. (ako)
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