Marquez ist nicht zu stoppen
Beim Motorrad-Rennen der MotoGP rast der Spanier zu seinem vierten Saisonsieg. Stefan Bradl dagegen muss sich nach Reifenproblemen mit Platz sieben zufriedengeben
Indianapolis Die deutschen Motorrad-Piloten sind beim Start in die zweite Saisonhälfte leer ausgegangen. Stefan Bradl verpasste beim Grand Prix von Indianapolis in der Königsklasse MotoGP den erneuten Sprung auf das Podium klar. Vier Wochen nach seinem zweiten Platz in Laguna Seca fuhr der Zahlinger (Landkreis Aichach-Friedberg) am Sonntag im ersten Rennen nach der Sommerpause auf Rang sieben. Der Moto2-Weltmeister von 2011 zeigte beim überlegenen Sieg von Überflieger Marc Marquez eine solide Leistung, konnte aber, von Platz acht gestartet und durch Probleme mit dem Vorderreifen, nicht in den Kampf um die Top-Plätze eingreifen. Nach dem Rennen lächelte er deshalb etwas gequält in die Fernsehkameras.
Jonas Folger verpasste in der Moto3-Klasse ebenfalls seinen zweiten Podestplatz der Saison klar, zeigte aber einen Aufwärtstrend. Beim Dreifachsieg der Spanier Alex Rins, Alex Márquez und Maverick Viñales fuhr der Oberbayer auf Rang vier. „Ich glaube, ich hatte beim Fahren einen Puls von 200, weil ich einfach das Maximum herausholen wollte. Das haben wir geschafft“, sagte der 20-Jährige dem Internetportal speedweek.com. Zwar konnte er den Spaniern nicht folgen, hielt aber mit WM-Leader Luis Salom, Arthur Sissis und Zulfahmi Khairuddin das gesamte Red-Bull-Ajo-Team in Schach.
Der Berkheimer Sandro Cortese fuhr in der Moto2-Klasse als 16. keinen WM-Punkt ein. Den einen schnappte ihm als 15. Marcel Schrötter (Pflugdorf) weg. Es siegte Esteve Rabat aus Spanien. Nach dem Rennen ärgerte sich Schrötter über Überholmanöver einiger Kontrahenten, darunter auch Cortese. „Aber wenn es solche, auf Deutsch gesagt, Idioten gibt, die so etwas anscheinend einfach brauchen, geht das Rennen kaputt. Ich bin enttäuscht und sauer, weil wir ein super Wochenende gehabt hatten, da ist im Endeffekt ein Punkt einfach zu wenig“, sagte Schrötter.
Florian Alt (Nümbrecht) fuhr in der Moto3 mit Rang 18 seine bisher beste Platzierung ein, direkt dahinter kam Philipp Öttl (Ainring) ins Ziel. Tonin Finsterbusch (Hohenossig) schied nach einem Sturz früh aus.
Sein Ausnahmetalent stellte einmal mehr Marquez unter Beweis. Der MotoGP-Rookie feierte auf der größten Sportanlage der USA bereits seinen vierten Saisonsieg und den dritten in Serie. Es war der 30. Grand-Prix-Erfolg des erst 20-Jährigen.
Keiner war jemals schneller in Indianapolis unterwegs
Bradl, der vor vier Wochen in Laguna Seca als erster Deutscher in der Königsklasse auf die Pole-Position gerast und dann Zweiter geworden war, stellte aber zumindest einen Rekord auf. Im freien Training fuhr er am Freitag mit 336,5 Kilometer pro Stunde die höchste Geschwindigkeit, die jemals auf dem Indianapolis Motor Speedway mit einem Motorrad erreicht wurde. Aber er war auch dreimal an diesem Wochenende gestürzt, weil er mit zunehmender Renndauer Probleme mit dem Vorderreifen bekam. Dadurch konnte er den Speed der anderen auf Dauer nicht halten. (dpa)
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