Mayer und Greul im Viertelfinale - Dawidenko raus
Stuttgart (dpa) - Der eindrucksvolle Viertelfinal-Einzug von Florian Mayer hat das Stuttgarter Tennispublikum für das überraschend frühe Aus von Weltmeister Nikolai Dawidenko entschädigt.
Unter dem Jubel der heimischen Fans bezwang der Bayreuther den Spanier Guillermo Garcia-Lopez und folgte damit Lokalmatador Simon Greul bei dem Sandplatzturnier auf dem Weissenhof als zweiter deutscher Profi in die Runde der besten Acht. "Das war bis auf den Aufschlag eines der besten Matches, die ich je gespielt habe", sagte der 26 Jahre alte Weltranglisten-56. nach dem überlegenen 6:3, 6:1.
In dem topgesetzten Nikolai Dawidenko hatte das Turnier zuvor eine ihrer Attraktionen verloren. Der als Zugpferd verpflichtete russische ATP-Weltmeister musste beim 6:7 (7:9), 6:2, 1:6 gegen Daniel Gimeno- Traver (Spanien) ein überraschendes Achtelfinal-Aus hinnehmen. "In Stuttgart ist es immer schwer. Der Platz ist schnell, und man muss den Ball gut treffen", sagte der Weltranglisten-Sechste enttäuscht.
Erhalten bleibt dem Weissenhof-Publikum dagegen der an Position drei gesetzte Gael Monfils. Der Franzose wurde gegen Pablo Andujar (Spanien) seiner Favoritenrolle nach hartem Kampf gerecht und siegte 6:4, 5:7, 6:4.
Als siebter von neun gestarteten deutschen Profis verpasste Björn Phau dagegen die Runde der besten Acht. Der mit einer Wildcard in das Hauptfeld der 450 000 Euro-Veranstaltung gekommene Weltranglisten-98. aus Weilerswist verlor sein Achtelfinale gegen den Schweizer Marco Chiudinelli 6:7 (3:7), 3:6. "Das war eine ganz schlechte Performance von mir", ärgerte sich Phau.
Anders als Dawidenko ist auch Mitfavorit Juan Carlos Ferrero weiter dabei. Der frühere Weltranglisten-Erste aus Spanien gewann die Fortsetzung seines am Vorabend wegen Dunkelheit unterbrochenen Spiels gegen Horacio Zeballos (Argentinien) 6:7 (1:7), 7:6 (7:3), 6:2. Im Viertelfinale trifft Ferrero auf Lokalmatador Simon Greul. Zum Spaß traten beide schon mal im sogenannten "Padel", einer Mischung aus Tennis und Squash, an. "Das wird sehr schwer. Simon ist hier natürlich sehr motiviert", sagte Ferrero nach der Showeinlage.
Dawidenko, der wegen eines Handgelenksbruchs die Sandplatzsaison im Frühjahr verpasst hatte, hoffte nach seiner ersten Auftaktpleite des Jahres indes schon auf das Turnier in der kommenden Woche am Hamburger Rothenbaum. "Heute waren meine Beine schwer und zwei Tage waren nicht genug, um mich von Hartplatz auf Sand umzustellen", sagte der Weltranglisten-Sechste mit Blick auf die Davis-Cup-Heimniederlage mit Russland am vergangenen Wochenende gegen Argentinien. "Jetzt muss ich mich auf Hamburg vorbereiten. Ich brauche Kondition."
Neben der Fitness fehlte Dawidenko aber augenscheinlich auch das Selbstbewusstsein, mit dem er im Januar bei seinem Turniererfolg in Doha noch die Branchen-Riesen Roger Federer und Rafael Nadal bezwungen hatte. "Wenn ich dieses Zutrauen nicht wieder finde, kann ich in Rente gehen", meinte der 29-Jährige mit Galgenhumor.
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