Mit Glück und Boutin
Am 2:0-Sieg der Augsburger gegen Düsseldorf hat vor allem der Panther-Torhüter großen Anteil. Einer seiner Mitspieler darf sich Hoffnung auf die Olympischen Spiele machen
Ihrem überragenden Torwart Jonathan Boutin haben die Augsburger Panther den gestrigen 2:0 (1:0, 1:0, 0:0)-Heimsieg gegen die Düsseldorfer EG zu verdanken. Unter den 4662 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion saß auch Bundestrainer Marco Sturm. An gleicher Stelle findet in drei Wochen der Deutschland Cup statt, der wichtigste Olympia-Test für die deutsche Nationalmannschaft. „90 Prozent des Kaders dort werden auch bei den Olympischen Spielen dabei sein“, sagte Sturm gestern. Dementsprechend begehrt sind die Plätze. Im vergangenen Jahr hatte es Panther-Stürmer Thomas Holzmann im Nachrückverfahren in das Team für den Deutschland Cup geschafft. Und auch jetzt ist er der einzige deutsche Spieler in Reihen der Augsburger, der zumindest eine kleine Chance hat, wie Sturm vor dem Spiel gegen Düsseldorf bestätigte.
Das wirkte auf Holzmann wie ein Liter Koffein, intravenös verabreicht. Einer Partie auf zunächst äußerst durchschnittlichem Niveau verlieh er mit einem schönen Solo erstmals ein bisschen Glanz, scheiterte aber an Düsseldorfs neuem Torwart Daniel Bakala (13.). Besser machte er es wenige Sekunden vor Ende des ersten Drittels. Mit der Rückhand bugsierte Holzmann den Puck aus extrem spitzem Winkel ins Tor der DEG – 1:0 (20.).
Bis dahin hatte Panther-Trainer Mike Stewart wenig Erbauliches von seiner Mannschaft gesehen. Vor allem in der Defensive schlichen sich immer wieder Leichtsinnsfehler ein. Das Schussverhältnis nach dem ersten Drittel: 4 zu 12. Glück und Boutin im Panther-Tor verhinderten einen Gegentreffer. Erschwerend hinzu kam, dass Stewart erneut auf Verteidiger Mark Cundari verzichten musste, der nach einem Trauerfall in der Familie erst am Donnerstag aus seiner kanadischen Heimat nach Augsburg zurückgekehrt war und noch geschont wurde.
Seine Mannschaftskollegen dürften in der ersten Drittelpause eine Kabinenansprache der deutlicheren Art zu hören bekommen haben. Sicher ist: Sie wirkte. Die Panther schalteten mindestens drei Gänge hoch. Und prompt nutzte Brady Lamb gleich das erste Überzahlspiel mit einem brachialen Schlagschuss von der blauen Linie zum 2:0 (25.).
Daniel Schmölz hatte die Vorentscheidung auf dem Schläger, schoss aber aus nächster Nähe über das leere Tor (31.). So blieb es spannend. Zumindest so lange, bis Boutin eingriff. Darryl Boyce scheiterte an dessen Schoner (37.), einen Schuss von Jeremy Welsh fischte er spektakulär mit der Fanghand aus der Luft (40.).
Das letzte Drittel sah engagierte, aber biedere Gäste, Augsburg brachte den Vorsprung sicher über die Zeit. Auch weil Boutin keine Schwächen zeigte und erstmals in dieser Saison ohne Gegentreffer blieb.
Augsburg Boutin – Lamb, Valentine; Guentzel, Tölzer; Sezemsky, Rekis; Dinger – White, Trupp, Davies; Parkes, LeBlanc, Trevelyan; Schmölz, Stieler, Holzmann; Hafenrichter, Kretschmann, Polaczek
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