Nach Athen: Hummels kritisiert Team wegen "einfacher Fehler"
Mats Hummels ist mit dem Sieg gegen AEK Athen nur bedingt zufrieden. Er kritisiert Dinge, "die sich immer mal wieder" ins Spiel der Bayern einschleichen.
Das 2:0 des FC Bayern bei AEK Athen in der Champions League war nichts für Feinschmecker. Die griechischen Gastgeber waren vor allem darauf bedacht, defensiv gut zu stehen, während der FC Bayern lange keine Durchschlagskraft entwickelte. Drei starke Minuten Mitte der zweiten Halbzeit reichten dem deutschen Rekordmeister jedoch zum 2:0-Sieg. Also alles gut? Mitnichten. Während Trainer Niko Kovac das Positive herausstellte ("Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und haben den Gegner beherrscht") ging sein Abwehrchef Mats Hummels wesentlich härter mit dem Team ins Gericht. Er beklagte ein "grundsätzliches Problem" beim FC Bayern.
"Der Gegner lässt uns spielen, und wir spielen ihm den Ball einfach in den Fuß"
Beim TV-Sender Sky hatte der 30-Jährige nach Abpfiff der Partie seine Analyse des lange Zeit zerfahrenen Spiels vorgestellt. Die These des Innenverteidigers: Dass Bayern lange Zeit gar nicht ins Spiel gekommen war, lag nicht nur an AEK, sondern zu einem großen Teil am FCB. Hummels beklagte ebenso unnötige wie einfache Ballverluste - und zwar in Situationen, in denen Bayern vom Gegner "nicht mal Druck" bekommen hatte. "Der Gegner lässt uns spielen, und wir spielen ihm den Ball einfach in den Fuß oder nehmen lange Bälle, die gar nicht notwendig sind", monierte Hummels.
Nach seiner Einschätzung ist das ein Problem, das der FC Bayern zuletzt allzu oft gezeigt hatte: "Das haben wir manchmal, das spreche ich dann auch ganz gerne an." Diese Konzentrationsprobleme zeige der FCB regelmäßig. Zwar "nicht in jedem Spiel, aber ein bisschen zu oft für eine Mannschaft auf dem Niveau". Soll es in diesem Jahr für den erhofften großen Wurf in der Champions League reichen, muss der Klub dies bald abstellen.
Noch vor fünf Jahren feierte der FC Bayern gegen Manchester eine Passorgie
Einfache Fehler im Aufbauspiel - vor nicht allzu langer Zeit war das bei den Bayern noch undenkbar. Unter Pep Guardiola wurde der FC Bayern zu einer nahezu perfekten Passmaschine gedrillt. Deutlich wurde das im Okrtober 2013, als das Team in der Champions League bei Manchester City antrat und minutenlang den Ball in den Reihen zirkulieren ließ. Fehlpässe gibt es da tatsächlich eher selten. Von dieser Ballsicherheit ist fünf Jahre später gegen Athen nur wenig geblieben. (eisl)
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