Nieren-Tumor kann Hosiner nicht stoppen
Österreicher schießt Union an die Spitze
„Spitzenreiter, Spitzenreiter“, schallte es durch das Stadion An der Alten Försterei in Berlin-Köpenick. Das Trainerteam um Chefcoach Jens Keller vollführte Freudensprünge. Der 1:0 (0:0)-Erfolg des 1. FC Union gegen den 1. FC Nürnberg brachte den Sprung an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga – die Stadt-Derbys gegen Hertha BSC rücken immer näher.
„Wir freuen uns über diese Situation, aber es sind noch neun Spiele“, sagte Keller und blieb im überbordenden Jubel kühl kalkulierender Realist. Mit 50 Punkten verdrängte Union den VfB Stuttgart (49) von der Tabellenspitze. Mann des Tages war ein Ersatzspieler mit einer unglaublichen Kranken- und Genesungs-Geschichte: Philipp Hosiner, der in der Rückrunde nach der Verpflichtung des Top-Stürmers Sebastian Polter kaum noch zum Einsatz kam, schoss das entscheidende Tor (83.). Krankenhausaufenthalte prägten in den vergangenen zwei Jahren viele Monate sein Leben. Im Januar 2015 überstand der Österreicher einen Nierentumor, im vergangenen Dezember einen Lungenkollaps.
Mit dem sechsten Sieg in Folge stellten sie einen Vereinsrekord in der 2. Liga auf. Nach der Länderspielpause können die Berliner, die noch nie im Oberhaus spielten, in Hannover einen direkten Aufstiegskonkurrenten abschütteln. (dpa)
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