Rogers vorn
Australier dominiert die Bayern-Rundfahrt. Deutsche Profis dagegen bleiben erstmals ohne Etappensieg
Bamberg Lange Gesichter bei den deutschen Rad-Profis, Jubel bei den ausländischen Top-Stars: Der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister Michael Rogers hat die Bayern-Rundfahrt gewonnen. Nach mehr als 800 Kilometern quer durch den Freistaat war dem Australier vom Team Sky am Sonntag in Bamberg der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen.
„Zwei Etappensiege, der Sieg in der Gesamtwertung und dann haben wir auch noch die Teamwertung gewonnen. Diese Bilanz ist einfach hervorragend“, jubelte Rogers.
Über eine gelungene Vorbereitung für die Tour de France durfte sich auch Italiens Sprint-Altmeister Alessandro Petacchi freuen. Der 38-Jährige unterstrich mit drei Etappensiegen seine Ausnahmequalitäten und setzte sich noch einmal große Ziele. „Jetzt fahre ich die Tour de Suisse und dann die Tour de France und will dort wie 2010 das Grüne Trikot gewinnen.“
Steffen Radochla entscheidet die Bergwertung für sich
Dagegen hatten die deutschen Rad-Profis bei der 33. Auflage der Bayern-Rundfahrt nichts zu melden. Erstmals blieben sie ohne Etappensieg. Immerhin konnte sich Steffen Radochla über den Gewinn der Bergwertung freuen.
Den Grundstein für seinen Gesamtsieg hatte Rogers am Donnerstag mit seinem Etappenerfolg in Kempten gelegt. Am Samstag war der Australier auch beim Einzelzeitfahren in Feuchtwangen nicht zu schlagen. „Das war ein wirklich wichtiger Sieg für mich, denn ich weiß, dass ich es noch kann.“ Am Schlusstag ließ Rogers nichts mehr anbrennen und sicherte sich beim erneuten Tagessieg von Petacchi den Gesamtsieg vor dem Franzosen Jérome Coppel und dem Russen Wladimir Gussew. Als bester Deutscher landete Sky-Profi Christian Knees auf dem siebten Platz.
Zeitfahr-Olympiasieger Fabian Cancellara, der in Bayern nach seinem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt sein Comeback gegeben hatte, stieg am Sonntag wegen Halsschmerzen vorzeitig aus. Der Schweizer war aber dennoch zufrieden – und dies nicht allein, weil er zum schönsten Fahrer der Tour gekürt worden war. „Mir war es wichtig, Rennkilometer zu sammeln, um nach meiner Verletzungspause wieder in Tritt zu kommen.“
Rundfahrt-Chef Ewald Strohmeier konnte ein rundum zufriedenes Fazit ziehen. „Die Bayern- Rundfahrt ist weiter auf dem Erfolgstrip. Wir werden alles daransetzen, dieses Ergebnis im nächsten Jahr wieder zu toppen.“ Dann startet die Tour quer durch den Freistaat vom 21. bis 26. Mai 2013 zu ihrer 34. Auflage. (dpa)
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