Schatten über der Tour
Doping: Am 24. Juli werden Namen genannt
Nantes Der am 24. Juli bevorstehende Bericht des französischen Senats zur Untersuchung der Skandaltour 1998 provozierte im Tross der Tour de France unterschiedliche Reaktionen. Dem Radsport stehen wohl die nächsten bitteren Doping-Wahrheiten bevor.
Jens Voigt, der mit fast 42 Jahren älteste Tour-Starter, war vor dem Start der Rundfahrt Mitglied einer fünfköpfigen Fahrer-Delegation, die bei der französischen Innenministerin Fourneyron vorgesprochen hatte. Die Profis hatten immerhin erreicht, dass die Veröffentlichung des womöglich brisanten Berichts vom 18. auf 24. Juli verschoben wurde, wenn die aktuelle Tour schon wieder Vergangenheit ist.
Mehrere Quellen sprechen von 57 Fahrernamen, die in Zusammenhang mit Nachuntersuchungen der Tour 98 veröffentlicht werden könnten. „Keine Ahnung, warum ich in die Delegation berufen wurde. Vielleicht wollten die auch einen alten Knacker wie mich dabei haben“, sagte Voigt und wollte nicht mehr über das Thema („Mensch, das ist doch 15 Jahre her“) sprechen.
Ex-Telekom-Profi Andreas Klier, jetzt Mitglied der sportlichen Leitung beim US-Team Garmin, wollte sich „zu sportpolitischen Dingen“ nicht äußern. Auch Nachfragen bei Orica-GreenEdge blieben erfolglos. Orica-GreenEdge wird geleitet von dem geständigen Doper aus Armstrong-Zeiten, Matt White, und dem weiter leugnenden ehemaligen Festina-Profi Neil Stephens.
Doping-Kronzeuge Jörg Jaksche, der zu aktiven Zeiten unter dem berüchtigten, jetzigen Alberto Contador-Chef Bjarne Riis fuhr, erwartet vom Kommissionsbericht am 24. Juli einiges. „Für diejenigen, die damals an den ersten zehn Tourtagen kontrolliert worden waren, könnte es eng werden. Danach, als die ersten Polizeirazzien stattfanden, waren die meisten sicher vorsichtiger“, sagte der jetzt Wirtschaftsmanagement studierende Jaksche
10. Etappe Nach den beiden Etappen durch die Pyrenäen und dem Ruhetag sind am heutigen Dienstag wieder die Sprinter an der Reihe. Bei der 10. Etappe über 197 Kilometer zwischen Saint-Gildas-des-Bois und Saint Malo in der Bretagne steht nur ein kleiner Anstieg im Weg. (dpa)
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