Schweiz will mit Roger Federer den ersten Titel holen
Nach der überstandenen Rückenverletzung von Roger Federer hofft die Schweiz auf den erstmaligen Titelgewinn im Davis-Cup. Im Finale wartet ein dicker Brocken auf die Eidgenossen.
Rechtzeitig zum Beginn des David-Cup Finals zwischen Frankreich und der Schweiz gibt Ausnahmespieler Roger Federer grünes Licht für seinen Einsatz. Der 33-Jährige wurde vom Kapitän der Schweizer-Auswahl, Severin Lüthi, für die beiden Einzelspiele gegen Gael Monfils und Jo-Wilfried Tsonga nominiert. Der 17-fache Grand-Slam-Sieger musste wegen anhaltender Rückenbeschwerden das Endspiel des ATP-Saisonfinals in London am vergangenen Sonntag gegen Dauerrivale Novak Djokovic absagen. Seitdem hofften die Schweizer Tennisfans, dass ihr bester Spieler rechtzeitig fit werden würde. Am Donnerstagvormittag hob die medizinische Abteilung um Teamarzt Roland Biedert und Physiotherapeut Daniel Troxler dann endlich den Daumen. Und auch die Nummer zwei der Welt gab grünes Licht: "Ich bin schon zufrieden, dass ich spielen kann."
Titelgewinn mit Roger Federer als großes Ziel
Durch den Einsatz des womöglich besten Tennisspielers aller Zeiten steigen die Chancen auf den ersten Titelgewinn im Davis Cup enorm. Zumal sich auch die Schweizer Nummer zwei, Stan Wawrinka, in ausgezeichneter Verfassung befindet. Der Weltranglisten-Vierte sicherte sich in diesem Jahr seinen ersten Grand-Slam Titel bei den Australian Open und verzeichnete auch seinen ersten Erfolg bei einem Masters-Turnier. An Selbstvertrauen dürfte es dem 29-jährigen also nicht mangeln. Mit Frankreichs Nummer eins, Jo-Wilfried Tsonga, wartet im ersten Spiel der Finalrunde (Freitag, 14 Uhr) jedoch ein hartes Stück Arbeit auf Wawrinka, bevor es Federer danach mit der Nummer 19 der Welt, Gael Monfils zu tun bekommt.
Teilnahme am Doppel nicht vorgesehen
Für die Doppelbegegnung am Samstag (Beginn 15:30 Uhr) sind die beiden Top-Spieler aber vorerst nicht eingeplant. Teamchef Severin Lüthi nominierte anstattdessen Marco Chiudinelli und Michael Lammer. Auch sein französischer Gegenüber, Arnaud Clement, verzichtete auf seine Spitzenspieler und gab vorerst Julien Benneteau und Richard Gasquet den Vorzug. Die Nominierungen sind allerdings nicht verbindlich und können jederzeit kurzfristig geändert werden.
"Wahnwitzige Stimmung" erwartet
Der Kampf um die Länderkrone im Tennis findet dieses Jahr übrigens vor einer Rekordkulisse statt. Im Fussballstadion des OSC Lille werden trotz kühler Temperaturen täglich bis zu 27.000 Zuschauer erwartet. Lokalmatador Monfils rechnet deshalb mit jener " wahnwitzigen Stimmung" im Stadion Pierre Mauroy, für die die französischen Tennisfans bekannt sind. Routinier Federer lässt sich von dieser Atmosphäre jedoch wenig beeindrucken. "Ich hoffe, sie werden nicht zu stark frieren. Es ist recht kalt in der Arena", entgegnete der Rekord-Weltranglistenerste lapidar. (chd)
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