Severin Freund: "Es ist schon ziemlich spektakulär"
Skispringer Severin Freund musste sich einer Hüft-OP unterziehen. Trotzdem fühlt er sich für die Saison gewappnet - auch wenn es anfangs noch nicht gut laufen sollte.
Nach einer Hüftoperation im Frühling sind Sie erst Ende August ins Sprungtraining eingestiegen. Wie geht es Ihnen kurz vor dem Saisonauftakt im finnischen Ruka (25./26. November)?
Severin Freund: Eigentlich gut. Von der Dynamik bin ich noch nicht bei 100 Prozent, aber das wäre ja auch vermessen nach dieser Operation. Dafür ist es eigentlich jetzt schon ziemlich spektakulär. Die Heilung verlief über Plan. Im Flug merke ich nichts mehr, das ist das Wichtigste.
Kann man so einen Trainingsrückstand noch aufholen?
Freund: Das wäre der falsche Ansatz. Innerhalb von eineinhalb Monaten alles aufholen zu wollen wäre Quatsch. Die Sprünge in den Sommer-Grand-Prix waren zwar nicht wahnsinnig genial, aber die Ergebnisse waren besser als gedacht. Ich weiß relativ klar, woran ich noch arbeiten muss und werde mein Bestes geben, dass ich möglichst bald in einer guten Form bin. Wenn die ersten Wettkämpfe aber noch nicht so grandios laufen, dann darf ich nicht gleich nervös werden und muss mir die nötige Zeit nehmen. Mir fehlen einfach vier Monate Sprungtraining – das kann ich nicht ändern.
Was bedeutet das für den Saisonverlauf?
Freund: Dass man ein bisschen entspannter reingehen kann, weil der Fokus sowieso nicht auf dem Beginn liegen kann. Glücklicherweise ist die Saison ziemlich lang. Es gibt auch im neuen Jahr noch spannende Aufgaben, gerade mit der WM in Lahti. Vor allem die große Schanze da liegt mir sehr gut. Bis dahin ist noch ein bisschen Zeit. Bis dahin muss ich versuchen, in guter Form zu sein.
Das heißt, dass sie die Vierschanzentournee in dieser Saison noch nicht als Ziel anpeilen?
Freund: Zumindest nicht so, dass ich mit der Vorgabe dahin fahre, dieses oder jenes leisten zu wollen. Natürlich kann es dir trotzdem passieren, dass du in einer guten Form bist. Dafür ist unser Sport ja bekannt: Dass es plötzlich funktioniert und du weißt eigentlich gar nicht, warum. Es kann extrem schnell gehen.
Im vergangenen Winter war Peter Prevc überragend. Was kann man sich von ihm abschauen?
Freund: Schwierig. Er war einfach richtig gut drauf und es war keiner in der Lage, ihn zu fordern.
Das Interview führte Andreas Kornes
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