Sieg gegen Kroatien oder Höllen-Programm
Das Spiel gegen Kroatien ist aus deutscher Sicht wegweisend für den weiteren Turnierverlauf. Bei einer Niederlage kommt auf das Team wohl eine Riesenherausforderung zu.
Jetzt wird es ernst für die deutschen Handballer bei der Weltmeisterschaft 2017. Im Spiel gegen Kroatien geht es am Freitag um den Gruppensieg. Der ist für die DHB-Auswahl gleich aus drei Gründen wichtig.
Sollte man als Gruppenerster die erste Turnierphase abschließen, müssten die Deutschen für das Achtelfinale nur rund zwei Stunden mit dem Bus von Rouen nach Paris fahren. Als Gruppenzweiter hingegen steht die Reise ins 900 Kilometer entfernte Montpellier an.
Als Gruppensieger wartet zudem die bei dieser WM nicht wirklich überzeugende Mannschaft Katars auf die deutschen Handballer. Der Gruppenzweite hingegen bekommt es mit Ägypten oder den stark eingeschätzten Schweden zu tun.
Bei Niederlage droht im Viertelfinale Frankreich
Außerdem würde dann im weiteren Turnierverlauf bereits im Viertelfinale der wohl schwerste Gegner warten: Frankreich. Der Gastgeber und Titelverteidiger präsentiert sich bisher in hervorragender Verfassung und ist der große Turnier-Favorit.
Wenig überraschend hat daher Trainer Dagur Sigurdsson nun Rückraum-Spieler Holger Glandorf von der SG Flensburg-Handewitt nachnominiert. Der 33-Jährige gilt als Joker im deutschen Team und nahm schon am Testspiel vor der WM gegen Österreich zum Einsatz. Glandorf hatte vor zwei Jahren seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gegeben, sich nun aber bereiterklärt, dem Team zu helfen, falls Not am Mann ist.
Das ist der Fall, nachdem Steffen Weinhold und Fabian Wiede verletzungsbedingt ausgefallen sind. Somit steht mit Kai Häfner nur ein linker Rückraumspieler zur Verfügung.
Sowohl die Kroaten wie auch die deutsche Mannschaft haben bislang alle ihre vier Spiele gewonnen. Da die Deutschen dabei die bessere Tordifferenz aufweisen, würde ihnen ein Unentschieden genügen, um als Gruppensieger ins Achtelfinale einzuziehen.
Das Spiel am Feitag wird um 17.45 Uhr angepfiffen und wird hier im Live-Stream übertragen. Im TV ist das Spiel - wie auch alle anderen Partien der WM - nicht zu sehen, da sich keiner Sender mit dem Rechteinhaber beIN Sports einigen konnte. AZ
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