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Sportpsychologie
20.10.2017

So arbeitet ein Psychologe mit Profisportlern

Früher Oberliga-Handballer und jetzt einer der führenden Sportpsychologen im Land: der 45-jährige Professor Jan Mayer.
Foto: Jan-Philipp Strobel, dpa

Professor Jan Mayer arbeitet seit vielen Jahren mit dem Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim. Was den Fußballern hilft, sagt er, kann auch im Alltagsleben helfen.

Wer jemals in einer Kreisklassenpartie zu einem entscheidenden Elfmeter antreten musste, kann erahnen, welcher Druck im Mai 2013 auf Hoffenheims Schützen Sejad Salihovic lastete. Wie die Knie weich werden, mit jedem Schritt das Tor kleiner und der Torwart größer wird. 1:1 stand es damals zwischen Hoffenheim und Dortmund. Nur ein Sieg konnte der TSG zum Relegationsplatz verhelfen. Würde Salihovic verschießen, wäre Hoffenheim abgestiegen. Der Bosnier legte sich den Ball zurecht und drosch ihn kühl unter den Querbalken. Was in seinem Kopf vorgegangen sei, wollte danach Hoffenheims Mannschaftspsychologe Jan Mayer von Salihovic wissen. „Psycho“, hat der Bosnier dem Professor geantwortet, „da darfst du nicht denken.“

Salihovic ist demnach ein Spieler, der eher selten der Hilfe eines Sportpsychologen bedarf. Dass der Schütze, der heute für den Hamburger SV spielt, damals dennoch Stress hatte, ist zu vermuten. Stress aber ist wichtig, um solche Aufgaben zu bewältigen. Ohne das Adrenalin, den hochgefahrenen Blutdruck, die erhöhte Konzentration wäre Salihovic wohl gescheitert. Das Wissen um seine Fähigkeiten als Schütze hat ihm den freien Kopf beschert und ihm die notwendige Lockerheit bewahrt.

Leistung ist auch Kopfsache

Leistung abzurufen, wenn es darauf ankommt, sagte Jan Mayer bei einem Vortrag in Augsburg, ist eine der großen Herausforderungen im Spitzensport. Der Spieler, der im Training hundert Elfmeter ins Netz befördert, im Spiel aber scheitert, hat ein Problem. Hier kommt dann Mayer, der ehemalige Oberliga-Handballer, ins Spiel. Der gebürtige Geislinger, der an der Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken lehrt, gehört seit zehn Jahren zum Betreuerteam der TSG Hoffenheim. Weil die Kraichgauer schon mit ihren Jugendteams sportpsychologisch arbeiten, kennt er Spieler wie den kürzlich zum FC Bayern abgewanderten Niklas Süle von Jugend an. Mayer fühlt sich von den Sportlern akzeptiert. Die Vereine haben schon lange erkannt, dass ein breit aufgestelltes Betreuerteam jene Prozente mehr an Leistung bringen kann, die über den Erfolg entscheiden. Kaum ein Bundesligist, der noch ohne Psychologen arbeitet. Entweder mit festen Engagement wie Hoffenheim oder als Bedarfsangebot an die Spieler, wie der FC Augsburg.

Psychologen gehören mittlerweile zum Profisport

Die Zeiten, als ihn ein Trainer mit den Worten „ich hab’ genug Probleme, was brauch’ ich jetzt noch einen Psychologen“ weggeschickt hat, sind vorbei, sagt Mayer. In Hoffenheim hat er in Julian Nagelsmann einen Trainer, der für alles aufgeschlossen ist. Die beiden kennen sich, seit der 31-jährige Landsberger in Berlin bei Mayer studiert hat. Der Psychologe sitzt bei jedem Heimspiel im Stadion. Er kennt aber auch die Grenzen seiner Disziplin. „Wir sind mit Hoffenheim zweimal beinahe abgestiegen, daran konnte ich auch nichts ändern.“ Was der 45-Jährige kann, ist, den Spielern Strategien vermitteln, mit denen sie Stress oder Blockaden bewältigen. Ihnen deutlich zu machen, dass akuter Stress gut ist – aber nicht schon am Vorabend – und Dauerstress krank macht. Auf Regeneration zu achten und sich Gegenwelten zum Alltäglichen zu schaffen. Droht ein Elfmeter, eine besondere Herausforderung, rät er zum mentalen Training, der Vorstellung dessen, was passieren soll. Mayer: „Für das Gehirn ist es dasselbe, ob ich etwas praktisch mache oder es mir nur vorstelle.“ Nicht zu vergessen: die Befindlichkeit. Mayer: „Dafür muss man selbst sorgen. Das funktioniert gut über Selbstgespräche.“ Im Team sei die Befindlichkeit „das Erste, was wackelt“, sagt der Psychologe. Dann ruft der Trainer nach Mayer, so wie jener Rodel-Coach: „Psycho, wir haben eine Scheiß-Stimmung in der Truppe, mach’ was.“.

Viele Strategien aus dem Sport lassen sich in den Alltag übetragen

Bei Einzelsportlern ist es mitunter allein der Gedanke ans Team, der leistungssteigernd wirkt. Mayer nennt als Beispiel die deutschen Skispringer, die bei Olympia 2010 in den Einzelspringen alle mehr oder weniger abgestürzt waren und zwei Tage später als Mannschaft über sich hinauswuchsen und Silber gewannen. Neben dem Leistungsgedanken spricht noch ein anderer Aspekt für den Einsatz von Sportpsychologen. Spätestens seit sich der Nationaltorwart Robert Enke das Leben genommen hat, ist klar, dass auch Sportler nicht vor psychischen Erkrankungen geschützt sind. Was lange dauern kann, bis eine Depression erkannt wird, „sehen wir früher“, sagt Mayer „und können wir mit unserem Netzwerk auch schneller behandeln lassen.“ Viele Strategien aus dem Sport lassen sich in den Alltag übertragen. Der Stressabbau durch mentales Training. Das unangenehme Gespräch mit dem Vorgesetzten, das im Kopf bereits durchgespielt ist. Die höhere Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz, die nicht durch permanente Forderung, sondern durch Pausen erreicht wird. Ähnlich wie im Sporttraining, wo erst die Regeneration den Leistungszuwachs bringt. „Regeneration und Pausen machen ist in unserer Gesellschaft überhaupt nicht angekommen“, sagt Mayer. Auch deshalb hat die Deutsche Angestelltenkrankenkasse (DAK) Jan Mayer eingeladen. 300 Besucher wollten ihn hören. Sie wissen jetzt nicht nur, worauf es am Elfmeterpunkt ankommt.

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