Sponsoren-Suche gescheitert: Aus für Hachings Erfolgs-Volleyballer
14 Jahren waren Hachings Volleyballer ein erfolgreicher Teil der Bundesliga. Diese Ära ist nun beendet - auf bittere Art und Weise.
14 Jahren waren Hachings Volleyballer ein erfolgreicher Teil der Bundesliga. Diese Ära ist nun beendet - auf bittere Art und Weise. Weil der dreimalige Vizemeister und viermalige Pokalsieger keinen neuen Sponsor findet, gibt der Verein seine Lizenz zurück. "Wir haben bis jetzt um jede Chance gekämpft und an einer Lösung gearbeitet. Leider erfolglos", sagte Trainer Mihai Paduretu. Nach dem Rückzug von Sponsor Generali hatte Haching in monatelanger Suche nicht genug Geld für einen konkurrenzfähigen Kader auftreiben können.
Von einem "schmerzvollen, traurigen Ende" war in einer Mitteilung des Vereins zu lesen. Haching war zuletzt eines der Aushängeschilder in der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) und 2009, 2010 und 2012 erst im Finale gescheitert. "Wir alle erinnern uns gerne an die großen Spiele, die Haching in der Liga, im DVV-Pokal und auch international gezeigt hat", sagte DVL-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung.
Eine Million Euro fehlte
Am Ende fehlten dem Verein aus dem Münchner Vorort etwa eine Million Euro im Etat - dieses Loch hatte sich nach dem Rückzug von Generali aufgetan. Vergeblich versuchten die Verantwortlichen, andere Unternehmen von einem Sponsoring zu überzeugen. "Als Verein stehst du sehr, sehr einsam da. Weder die Liga, noch der Verband waren eine große Unterstützung bei unserer Suche", klagte Manager Josef Köck.
Für Haching galt: ganz oder gar nicht. In den Businessplänen und bei Gesprächen mit möglichen Partnern sei stets betont worden, dass das bisherige Niveau gehalten werden müsse. "Niemand kann erahnen, wie viele Gespräche und Lösungsansätze wir zur Rettung verfolgt haben", sagte Köck. "Nur wenige wissen, wie schwer es ist, Spitzen-Volleyball mit potenten Sponsoren zu realisieren." In der Saison 2014/15 wird der TSV Unterhaching nur noch in der Bayern-Liga an den Start gehen.
Hoffnung auf Rettung hat sich zerschlagen
In der Hoffnung auf eine Rettung im letzten Augenblick hatte Haching sogar eine hohe Vertragsstrafe der DVL in Kauf genommen, die dem Verein am 21. Mai die Lizenz zugeteilt hatte. 16 000 Euro müssen die Hachinger zahlen - fast dreimal so viel wie angefallen wäre, hätten sie die Lizenz bis zum 31. Mai zurückgegeben.
Die Liga war nach den Entwicklungen der vergangenen Wochen auf das jetzt eingetretene Szenario vorbereitet. "Auf den Spielbetrieb der 1. Bundesliga hat die Situation keinen großen Einfluss", erklärte Geschäftsführer Jung. Statt 13 Teams werden im Herbst eben nur noch zwölf in der obersten deutschen Spielklasse an den Start gehen.
Die Konkurrenz reagierte traurig auf das Aus. Stefan Mau, Manager des VfB Friedrichshafen, sagte: "Das ist eine sehr enttäuschende Entwicklung. Sowohl für den Volleyball als auch für mich persönlich. Einer der erfolgreichsten Klubs verschwindet aus der Liga, mit dem wir uns in den letzten Jahren hochkarätige Duelle geliefert haben." (dpa)
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