Sporthalle Haunstetten: Es droht die Schließung
Der Brandschutz in der Sporthalle des Augsburger Stadtteils Haunstetten und des angrenzenden Schwimmbads ist unzureichend. Es droht die Schließung im Herbst.
Diese Nachricht dürfte Sportler, Vereinsfunktionäre und Politiker in Augsburg gleichermaßen schocken: Die Feuerwehr hat nach einer Untersuchung der Sporthalle Haunstetten und des angrenzenden Schwimmbads festgestellt, dass der Brandschutz in dem kombinierten Gebäudekomplex völlig unzureichend und in dieser Form nicht mehr zu dulden ist. So droht im Herbst 2013 die Schließung von Bad und Sporthalle, sollte die Stadt die Brandschutzmaßnahmen nicht schnellstens auf den geforderten Mindest-Standard bringen.
Nach ersten Kostenschätzungen müssten für den komplett neuen Brandschutz rund 1,5 Millionen Euro ausgegeben werden, teilte Sportreferent Peter Grab den entsetzten Vertretern des Augsburger Sportbeirats in der Sitzung am Montagabend mit. „Es ist klar, dass wir diesen Betrag beim besten Willen nicht einbringen können“, sagte Grab denn auch mit Blick auf die aktuelle Haushaltslage. Als Alternativplan schlug er vor, so schnell wie möglich die „allerdringlichsten“ Maßnahmen anzugehen, wie die Planung und den Einbau einer neuen Brandmeldeanlage, wodurch die Schließung im Herbst wohl verhindert werden könne.
474 000 Euro kostet der Einbau einer Brandmeldeanlage
474 000 Euro wären dafür allerdings sofort fällig, weshalb er diese Mittel für den Nachtragshaushalt, der im Juni/Juli beschlossen werden soll, anmelden möchte. Dieses Vorgehen müssen die Mitglieder des Sportausschusses in ihrer Sitzung am Mittwoch, 12. Juni, aber erst noch genehmigen.
Stadtrat Peter Uhl (CSU) – als Vorsitzender des Sportausschusses auch zu Gast im Sportbeirat – befürchtete allerdings, dass der zeitliche Rahmen selbst mit einer schnellen Genehmigung der Gelder aufgrund der vorgegebenen Ausschreibungszeiten nicht einzuhalten sei. Peter Grab und Sportamtsleiter Robert Zenner zeigten sich nach einer ersten Sondierung der entsprechenden Firmen aber zuversichtlich, dass der Einbau der Brandmeldeanlage bis zum Herbst im Bereich des Möglichen liege.
Im Jahr 1974 ist der Sportkomplex in Haunstetten entstanden: das Hallenbad aus einem kombinierten Schwimmbecken mit Sprung- und Nichtschwimmerbereich, einem 25-Meter-Schwimmbecken und kleiner Gastronomie sowie die angebaute Dreifach-Sporthalle mit Tribüne (450 Sitzplätze), Kraft- und Gymnastikraum. Die Sporthalle ist vor allem im Winter Schauplatz für zahlreiche Stadtmeisterschaften und Wettkämpfe, beispielsweise in Turnen, Gymnastik und Hallenfußball.
Hallenbad Göggingen hat noch nicht höchste Priorität
Doch nicht nur die Anlage in Haunstetten macht Probleme, auch die in Göggingen. Bei starkem Schneefall mussten Hallenbad und Anton-Bezler-Halle im Winter immer wieder gesperrt werden, weil die Traglast des Dachs für große Mengen Schnee nicht ausgelegt ist. Eine Sanierung würde zwischen 300 000 und 400 000 Euro kosten. Geld, das die Stadt aber in andere Sanierungsfälle mit höherer Priorität (wie Haunstetten) stecken muss.
Trotzdem soll zumindest bis zum Winter die Kiesauflage auf dem Gögginger Hallendach abgetragen werden, um die Traglast zu erhöhen. „Um die Dachsanierung kommen wir aber wohl trotzdem nicht herum, da die Teerauflage keinen UV- und Sonnenschutz hat und dann wohl kaputt geht“, gab Sportamtsleiter Zenner zu bedenken, dass mit der Kiesabräumung das Problem hier nur aufgeschoben ist.
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