Tasiadis ohne Fehler
Augsburger löst mit drei überragenden Rennen sein WM-Ticket. Auch Grimm und Ohmayer sind in Frankreich dabei
Besser geht es nicht: In überlegener Manier mit drei Siegen in drei Rennen hat sich der Augsburger Sideris Tasiadis das Ticket für die Kanuslalom-Weltmeisterschaft im September im französischen Pau gesichert. Schon am ersten Qualifikations-Wochenende in Markkleeberg (bei Leipzig) hatte der Olympiafünfte von Rio im Canadier-Einer zweimal gewonnen. Das Sahnhäubchen auf seine Bewerbung für die Nationalmannschaft setzte er auf seiner Heimatstrecke am Augsburger Eiskanal. Da gab der Schwaben-Kanute noch einmal richtig Gas und ließ der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Mit einer weiteren Null-Fehler-Fahrt war ihm Platz eins im Gesamtklassement nicht mehr zu nehmen.
Im Kajak-Einer hatten gleich zwei Augsburger die Chance auf die WM-Qualifikation: Alexander Grimm (Kanu Schwaben Augsburg) und Hannes Aigner (Augsburger Kajak Verein). Mit einem zweiten und einem dritten Platz in den Abschlussrennen setzte sich Grimm, der Olympiasieger von Peking 2008, gegen Aigner, den Olympiavierten von Rio 2016, durch. „Ich bin überglücklich“, sagte der 30-jährige Grimm nach seinem geglückten Nationalmannschafts-Comeback, „mein Ziel war es, mir die Teilnahme am Weltcup zu sichern, doch nun reicht es für die WM. Und für die EM Anfang Juni. Die Anstrengungen der vergangenen Wochen haben sich gelohnt.“
Das dritte WM-Ticket für Augsburg sicherte sich Schwaben-Kanutin Birgit Ohmayer im Canadier Einer der Frauen mit einem starken zweiten Platz am Sonntag. Ein mehr als gelungener Trost für das verkorkste Semifinale am Tag zuvor, das ihr ihr Streichergebnis brachte.
Und wie tröstete sich Hannes Aigner? Er will er die kommende Zeit ohne die großen Wettkämpfe zur Regeneration und zum Reisen nutzen und nach einer entsprechenden Pause wieder angreifen. „Mein großes Ziel ist Tokio 2020. Das ist ein langer Weg, aber ich will es unbedingt noch einmal versuchen.“
Bei Sideris Tasiadis wirkte hingegen alles mühelos. „Es ist wohl die Lässigkeit, verbunden mit der Erfahrung. Man bekommt Routine“, versuchte der Polizeimeister seine Überlegenheit im Wildwasser im nacholympischen Jahr zu erklären.
Eigentlich hätte er nach seinem Sieg im dritten Lauf auf das vierte Rennen am Sonntag verzichten und stattdessen im Kreise der Familie entspannt seinen 27. Geburtstag feiern können. Doch das kam für den Vollblutsportler nicht infrage. „Natürlich fahre ich noch einmal. Es wäre nicht gerecht den anderen gegenüber. Das würde schnell arrogant wirken“, sah er seine Teilnahme als Selbstverständlichkeit an – und nahm den vorletzten Platz im Finallauf mit einem Lächeln hin.
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