Teichmann und Angerer wollen es noch einmal allen zeigen
Langlauf in Deutschland war im vergangenen Jahrzehnt immer mit den Namen Axel Teichmann und Tobias Angerer verbunden. Bei der WM in Val di Fiemme wollen sie noch einmal Edelmetall.
Langlauf in Deutschland war im vergangenen Jahrzehnt immer mit den Namen Axel Teichmann und Tobias Angerer verbunden. Die beiden prägten den Sport hierzulande. Doch am kommenden Wochenende gehen die beiden erfolgreichsten deutschen Langläufer, die auch privat gut befreundet sind, bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Val di Fiemme getrennte Wege. Angerer bestreitet am Samstag den Skiathlon, Teichmann geht im Teamsprint an den Start. Trotzdem verbindet die beiden ein gemeinsames Ziel: Sie wollen es all den Kritikern auch im fortgeschrittenen Alter von über 30 noch einmal zeigen.
"Der Skiathlon ist mein Lieblingsrennen. Massenstart und beide Stilarten sind genau das, was mir gefällt. Also habe ich mich intensiv darauf vorbereitet", sagt Angerer vor seinem ersten WM-Einsatz und wirkt dabei locker und entspannt. Dabei hat er sowohl mit der Disziplin als auch dem WM-Ort nicht die besten Erfahrungen. "Vor zehn Jahren hatte ich hier meinen WM-Einstand. Im Sprint verpasste ich als Vierter eine Medaille und im Skiathlon hatte ich einen Stockbruch", erzählt der mittlerweile 35-Jährige.
Im Fleimstal gewann Angerer die Tour de Ski
Doch das ist Schnee von gestern, zumal in den vergangenen Jahren auch Erfolgserlebnisse im Fleimstal gefeiert werden konnten. Hier wurde Angerer erster Gesamtsieger der Tour de Ski, hier gewann er auf dem Weg zu seinem ersten Gesamtweltcupsieg einen 30-Kilometer-Massenstart. "Solche Erfolge vergisst man nicht", sagt der Vachendorfer.
Ins Gedächtnis gebrannt hat sich auch die Tour-de-Ski-Etappe Anfang Januar auf der WM-Strecke. Da kam er über 20 Kilometer auf Platz vier. Eine Behinderung durch den späteren Tour-Gesamtsieger Alexander Legkow verhinderte damals einen Podestplatz und brachte Angerer auf die Palme. Aber. "Ich habe mich mit ihm ausgesprochen, da ist kein Frust hängengeblieben. Und vielleicht habe ich ja diesmal das Glück, welches mir damals fehlte", meint der Bayer.
Teichmann dankt Angerer
Dankbar ist er Teichmann für dessen couragierten Auftritt im Klassik-Sprint, wo der Thüringer im Viertelfinale stand. "Wir haben zuletzt viel miteinander trainiert und wenn es bei Axel läuft, ist es auch für mich ein Zeichen, dass ich mithalten kann", betont Angerer. Gern wäre er mit Teichmann auch den Teamsprint gelaufen, doch der Skiathlon hat Priorität. "Vielleicht kann ich dem Axel mit einem guten Rennen für seinen Wettkampf am Sonntag zusätzliche Motivation verleihen", sagt Angerer.
Teichmann, 2007 in Sapporo im Skiathlon Weltmeister vor Angerer, hätte sich auch vorstellen können, in diesem Rennen anzutreten. "Aber meine Vorleistungen in diesem Winter berechtigen mich nicht dazu. Die anderen waren da stärker", begründet der Bad Lobensteiner seine Konzentration auf den Teamsprint, den er gemeinsam mit Tim Tscharnke laufen wird. Damit ist wieder das Duo unterwegs, das bei Olympia in Vancouver 2010 Silber gewann. "Es wäre vermessen, uns daran zu messen. Aber die Strecken liegen uns und vorbereitet sind wir auch gut", sagt Teichmann.
Bei den Frauen ist der Optimismus verhaltener. Im Skiathlon ist die Konkurrenz aus Norwegen schier übermächtig. Dafür ist der Teamsprint eine Option. "Klar wäre eine Medaille ein Traum, aber da muss alles stimmen", sagt Denise Herrmann, die im Sprint Zehnte geworden war. Sie tritt mit Hanna Kolb an. "Immerhin sind wir in Quebec gemeinsam auf das Podium gelaufen. Es wird spannend", verspricht die Oberwiesenthalerin. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.