Uhrzeit: Wann kämpft Wladimir Klitschko gegen Bryant Jennings?
Mit dem Kampf gegen Bryant Jennings kehrt Wladimir Klitschko nach sieben Jahren in den Madison Square Garden zurück. Deutsche Box-Fans dürften darüber allerdings wenig erfreut sein.
In Deutschland sind bei Kämpfen von Wladimir Klitschko starke TV-Quoten garantiert. In den USA hingegen tat sich der Ukrainer bisher schwer. Der Ukrainer ist nicht der Liebling der Amerikaner. Bei seinem letzten New-York-Auftritt vor sieben Jahren gegen den Russen Sultan Ibragimow musste er sich trotz Punktsieges Schmäh-Kritiken gefallen lassen. Sein vorsichtiger und kontrollierter Boxstil passt nicht ins Hau-drauf-Erwartungsprofil des klassischen US-Boxfans.
Nun also die Rückkehr ins ungeliebte Land. Bitter dabei: Bereits im Vorfeld hat Klitschko in der Öffentlichkeit einen schweren Stand. Denn geht es ums Boxen, spricht dort derzeit jeder nur über den "Jahrhundert-Kampf" zwischen Floyd Mayweather und Manny Pacquiao.
Bitter für Box-Fans: Klitschko-Kampf gegen Jennings um 5 Uhr morgens
Nach außen hin gibt sich Klitschko davon unbeeindruckt. Dass sein Kampf genau eine Woche vor dem Showdown im Weltergewicht stattfindet, sehe er nicht als Belastung an, sondern eher als Chance. "Dies ist genau der richtige Zeitpunkt, der richtige Ort und der richtige Gegner", versicherte der Box-Profi.
"HBO trommelt für beide Kämpfe", widerspricht auch Klitschko-Manager Bernd Bönte dem Eindruck, sein Schützling gehe im medialen Ballyhoo gegen Mayweather unter. Doch der amerikanische Bezahlsender unterscheidet sehr wohl: Den Kampf des Ukrainers darf jeder Abonnent sehen. Für das Duell Mayweathers mit Pacquiao muss der HBO-Kunde 100 Dollar im Pay-per-View-Verfahren berappen. In Skandinavien sind es 70 Euro. In Deutschland verlangt der Pay-TV-Sender Sky eine Extragebühr von 20 Euro. Klitschko gibt es dagegen am Sonntagmorgen kostenlos bei RTL - allerdings zu einer recht sportlichen Uhrzeit. Die Übertragung beginnt um 4.20 Uhr.
Jennings droht Klitschko mit Knockout
Klitschko braucht bei seiner Rückkehr in die USA die Öffentlichkeit dringend. "In Amerika gilt er als Langweiler. Dort muss er mehr mit dem Publikum als mit dem Gegner im Ring kämpfen", sagt Jean-Marcel Nartz, einst Technischer Leiter bei Sauerland und Universum. Klitschko will seinen Stil aber nicht ändern. "Wladimir boxt mit Köpfchen. Warum soll er das aufgeben und ins offene Messer laufen?", fragt Bönte.
Für Klitschko ist es der 67. Kampf seiner Karriere. Er werde den Gegner nicht unterschätzen und freue sich, wieder im Madison Square Garden zu boxen, meinte der Titelträger nach IBF-, WBA- und WBO-Version bei einer Pressekonferenz am Dienstag (Ortszeit). Herausforderer Jennings kündigte derweil an, dass er sein Gegenüber "ausknocken" werde.
Wie vor sieben Jahren hat sich Klitschko auch diesmal in Florida auf seinen Kampf gegen den in 19 Duellen noch ungeschlagenen 30-Jährigen vorbereitet. "Die Hitze beim Sparring war eine Herausforderung", betonte er. drs, dpa
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