Unglaubliche Flüge
Gregor Schlierenzauer feiert den Sieg in Innsbruck und übernimmt damit die Gesamtführung. Severin Freund hat vor dem Finale Chancen auf einen Platz auf dem Podium
Innsbruck Gregor Schlierenzauer feierte am Bergisel den 44. Weltcupsieg seiner Erfolgskarriere, aber auch Severin Freund hatte trotz des knapp verpassten Podestplatzes sein Lachen wiedergefunden. Mit Rang vier meldete sich Deutschlands Topspringer am Freitag in Innsbruck eindrucksvoll in der Weltspitze zurück und wahrte damit seine Chance auf einen Podiumsplatz im Gesamtklassement der Vierschanzentournee. „Das war eine tolle Leistung von Severin. Dieses Ergebnis kam zur rechten Zeit, um noch mal richtig in die Spur zu finden“, jubelte Bundestrainer Werner Schuster.
Richard Freitag als Elfter, Martin Schmitt auf Rang zwölf und Michael Neumayer als 13. rundeten das gute Teamergebnis ab. Andreas Wellinger wurde 21., rückte in der Gesamtwertung aber als zweitbester Deutscher auf Platz sieben vor. „Ich bin zufrieden mit der Mannschaftsleistung “, lobte Schuster.
Als Gesamtvierter fährt Freund mit nur 1,2 Punkten Rückstand auf den Norweger Tom Hilde zum Tournee-Finale nach Bischofshofen, wo Spitzenreiter Schlierenzauer vor der Titelverteidigung steht.
„Das war unglaublich geil, aber der Kuchen ist noch nicht gegessen“, sagte der von über 20000 Fans gefeierte Österreicher. Im Duell um die Tournee-Krone nimmt er einen Vorsprung von 10,7 Zählern vor Anders Jacobsen mit. Der Norweger wurde in Innsbruck nur Siebter. „Der Finalsprung war einfach schlecht. Ich war sehr angespannt“, räumte der Sieger von Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen ein.
Mit Flügen auf 131,5 und 123 Meter dominierte Schlierenzauer den Wettbewerb und distanzierte den Polen Kamil Stoch und Anders Bardal klar. Nur einen Punkt hinter dem Norweger folgte Freund, der dennoch keinen Trost benötigte. „So ist das eben im Leben. Ich war schon oft auf dem Podium und oft auch knapp dran, so wie heute. Es war ein erfolgreicher Tag, mit dem ich sehr zufrieden bin“, sagte der 24-Jährige.
Eine Zitterpartie im ersten Durchgang erlebten Schmitt und Wellinger, die ihre K.-o.-Duelle knapp verloren. Als Vierter und Fünfter der Lucky-Loser-Wertung rutschten beide gerade so ins Finale, wo sich Schmitt noch deutlich nach vorne arbeitete. „Das wäre ärgerlich gewesen, wenn ich ausgeschieden wäre, denn ich habe mich im Wettkampf deutlich verbessert. Darauf bin ich stolz“, sagte Schmitt.
Wieder ein gelungener Auftritt von Martin Schmitt
Schmitt ließ sogar Neumayer und Wellinger hinter sich. Der 17 Jahre alte Youngster bleibt als Siebter in der Gesamtwertung dennoch zweitbester Deutscher nach Freund. Allerdings sitzen ihm Neumayer (8.) und Schmitt (12.) dicht im Nacken. Auch Freitag (13.) darf noch auf einen Platz in den Top Ten hoffen. „Schade, dass es im Wettkampf nicht so gut gelaufen ist wie im Training“, stellte der Sachse fest.
Ein Opfer des K.-o.-Modus wurde erneut Andreas Wank. Der Thüringer zog gegen den Norweger Anders Bardal den Kürzeren und verpasste auf Rang 27 nach dem ersten Durchgang wie in Oberstdorf, wo er das direkte Duell gegen Schmitt verloren hatte, den Einzug ins Finale der besten 30. (dpa)
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