Vereinsikone ist zurück: Schaaf wird Technischer Direktor in Bremen
2013 hatte Thomas Schaaf den Fußball-Bundesligisten Werder Bremen nach 41 Jahren als Spieler und Trainer verlassen. Jetzt kehrt der 57-Jährige zurück.
Fünf Jahre nach seinem emotionalen Abschied von seinem Herzensclub kehrt Vereinsikone Thomas Schaaf zu Werder Bremen in offizieller Funktion zurück. Der langjährige Spieler und Trainer übernimmt am 1. Juli den neu geschaffenen Posten des Technischen Direktors. In seiner künftigen Funktion beim Fußball-Bundesligisten soll er sich vor allem um die Ausbildung von Spielern und Trainern kümmern. "Thomas Schaaf in dieser Position ist für mich eine Schlüsselstelle in der Verzahnung zwischen Profi- und Ausbildungssektor", sagte Geschäftsführer Frank Baumann am Montag.
Thomas Schaaf kehrt zu Werder Bremen zurück
Schaaf wird unter anderem laut Werder-Mitteilung die einheitliche Trainings- und Spielphilosophie weiterentwickeln und deren Umsetzung kontrollieren. "Ich halte es für einen Schritt mit Weitblick und bin sehr motiviert, meinen Beitrag in dieses Konzept einzubringen", meinte er.
Die Personalie kam nicht mehr überraschend. Noch am Sonntag vor dem Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund (1:1) hatte Baumann Aussagen zum Vollzug vermieden. Dabei war der Vertrag an diesem Tag unterschrieben worden.
Schaaf, der an diesem Montag seinen 57. Geburtstag feierte, war schon lange im Gespräch für die neue Position. In den vergangenen Gesprächen zwischen Baumann und Schaaf wurden die Aufgaben genau abgesteckt. Cheftrainer Florian Kohfeldt hatte sich in den vergangenen Wochen ebenfalls für den einstigen Erfolgscoach stark gemacht.
"Ich bin sicher, dass ich auch den Austausch mit ihm suchen werde, auch wenn seine Aufgabe nicht im Tagesgeschäft am Bundesliga-Team verortet ist", sagte der 35-Jährige. "Er ist eine charismatische Persönlichkeit mit hoher Fachkompetenz. Ich freue mich, dass er wieder an Bord ist." Auch Baumann hatte seinen einstigen Coach stets als "Wunschlösung" bezeichnet.
Schaaf erhält in Bremen Stelle, die es nicht gab
Schaaf soll in seiner künftigen Funktion maßgeblich die fußballerische Zukunft des Clubs gestalten. "Wir haben in den vergangenen Monaten unsere sportlichen Strukturen im Profi- und Ausbildungsbereich sehr genau unter die Lupe genommen und sie für die Zukunft aufgestellt", sagte Baumann.
Die Rückkehr zu seinem Herzensclub hatte Schaaf nie erwogen. "Das war nie mein Plan", sagte er bei deichstube.de. "Aber es passt jetzt einfach. Das ist ein neues Kapitel für mich bei Werder." Da stecke "schon sehr viel Herz mit drin".
Schaaf ist seit 1972 im Verein und durchlief zunächst die Jugendmannschaften. Von 1978 bis 1995 spielte er als Profi für die Bremer, wurde Europapokalsieger der Pokalsieger sowie 1988 und 1993 deutscher Meister. Anschließend arbeitete er als Trainer im Nachwuchsbereich des Clubs.
1999 übernahm der ehemalige Abwehrspieler die Profi-Mannschaft und führte sie 2004 zum Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal. 2009 gewann er mit dem Team noch einmal den DFB-Pokal. 2013 trennte sich Werder vor dem letzten Spieltag von Schaaf, nachdem der Club mit Mühe den Abstieg vermieden hatte. 2014/15 war er für eine Saison Cheftrainer bei Eintracht Frankfurt, 2016 hatte er ein erfolgloses Intermezzo bei Hannover 96. (dpa)
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