Wie Belgien den Bundestrainer sucht
Der belgische Fußballverband geht bei der Trainersuche neue Wege - doch bei der Stellenausschreibung kommt einem einiges bekannt vor.
Suchen ist lästig. Oder nervig, wie die immer wiederkehrende Suche Deutschlands nach dem Superstar. Aber ist das Leben nicht eine einzige, immerwährende Suche? Nach dem Sinn im Leben, nach dem Partner fürs Leben, nach der Parklücke oder der Brille.
Auch die Suche nach einem Bundestrainer kann kompliziert werden, die in Deutschland schon mal eine Task force auf den Plan rief. Wobei: Die heutige Schüler-Generation kennt keinen anderen Chef als Jogi Löw. Die glauben doch: Nachdem Gott die Welt erschaffen hatte, ernannte er Angela Merkel zur Bundeskanzlerin und Angie macht seither mit Jogi und Poldi Selfies in der Umkleide. Die Deutschen sind in der glücklichen Situation, so lange das badische Cleverle auf der Trainerbank zu haben.
Die Belgier haben es nicht so gut getroffen. Als einer der Mitfavoriten auf den EM-Titel gestartet, musste die Mannschaft nach der Viertelfinal-Pleite gegen Wales die Heimreise antreten. Anschließend folgte für Marc Wilmots der Abpfiff. Willi, das Kampfschwein, so sein Spitzname aus besseren Schalker Spielertagen, musste den belgischen Stall verlassen.
Trainersuche im Internet
Ein Neuer muss her. Also wieder die lästige Sucherei. Die Funktionäre wählten im Zeitalter von Facebook, Twitter und Pokémon Go eine neuen Weg. Im Internet hat der belgische Verband eine Online-Stellenanzeige aufgegeben.
Der Kandidat soll laut Inserat „Erfahrung und Ergebnisse in der sich schnell wandelnden Fußballwelt“ vorweisen können. Ohhh! Außerdem müsse der künftige Trainer der Roten Teufel stark und offen kommunizieren. Aaaaah! Ziel sei der Aufbau einer High-Performance-Kultur. Wie bitte? Okay, der Hausmeister heißt heute Facility Manager. Was aber bitte ist eine High-Performance-Kultur? Das „Personalabteilungs-Sprech“ fordert damit: Leistung, Leistung und dann noch mal Leistung.
Außerdem soll der Neue in der Lage sein, sein taktisches und strategisches Wissen an Top-Level-Spieler zu vermitteln. Kampfschweine sind out, Konzepttrainer gefragt. Peter Neururer und Beate Rehhagel können die Griffel von der Tastatur lassen. Bewerber melden sich bis zum 31. Juli per E-Mail beim belgischen Verband. Damit die lästige Suche nach der Adresse entfällt: www.belgianfootball.be.
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