17 Tage, acht Spiele – volle Kraft voraus bei den Augsburger Panthern
Bis zum 6. März entscheidet sich, ob die Saison für die Augsburger Panther zum Erfolg wird. Das Wochenende wird für Augsburg zur großen Herausforderung.
Es ist jedes Jahr dasselbe Spiel bei den Panthern. Erreichen sie nach 52 Vorrundenpartien in der DEL die Play-offs, also einen Platz unter den ersten Zehn, haben sie ihr wichtigstes Ziel erreicht. Das gelang 2013 zum letzten Mal: Damals schied Augsburg in der ersten Runde gegen die Straubing Tigers aus (2:3 nach Verlängerung, 1:4).
In der aktuellen Tabelle sind die Panther auf Rang zwölf (61 Punkte) notiert, nur einen Zähler hinter einem der begehrten Endrundenplätze. Diesen Rückstand gilt es wettzumachen – in acht Partien innerhalb von 17 Tagen. Die Mannschaft von Trainer Mike Stewart erwartet eine Belastung im Grenzbereich. „Deshalb war es gut, dass wir vergangene Woche ein paar Tage Pause hatten“, sagt Stürmer Thomas Holzmann. „Jeder ist fit, jeder hat Lust auf Eishockey.“
Thomas Holzmann gehört zu den positiven Überraschungen bei den Panthern
Der 28-jährige Stürmer, der mit 25 Scorerpunkten (zwölf Tore, 13 Vorlagen) zu den positiven Überraschungen bei den Panthern gehört, sieht im Endspurt vor allem einen Vorteil für sein Team. „Bei uns stimmt der Teamgeist, das ist in dieser Phase der Saison besonders wichtig.“
Schulterschluss allein wird als Erfolgsrezept nicht genügen, weiß aber auch Holzmann. Am heutigen Freitag bei den Iserlohn Roosters (Rang vier, 76 Punkte) gilt es vor allem, die schwierige Anfangsphase zu überstehen. „Der eine oder andere Schiedsrichter lässt sich dort durch die aufgeladene Stimmung beeinflussen“, weiß Holzmann, der vor drei Jahren noch bei den Roosters unter Vertrag war. „Wir müssen Strafen vermeiden, weil Iserlohn ein sehr gutes Überzahlspiel hat.“ Trainer Mike Stewart hat an die erste Partie im Oktober (5:7) unangenehme Erinnerungen. „Die ersten 20 Minuten waren wahrscheinlich das schwächste Drittel in dieser Saison. Es wird vor allem darum gehen, Fehler in der neutralen Zone zu vermeiden.“
Heute vertraut der Kanadier mit dem österreichischen Pass der Mannschaft, die vor der Pause mit 2:1 nach Penaltyschießen bei Meister Adler Mannheim gewann. Einzige Änderung: Mark Mancari und Adrian Grygiel wechseln die Sturmreihen.
T. J. Trevelyan und Blake Kessel auf der Tribüne
Das bedeutet, dass T. J. Trevelyan und Blake Kessel als überzählige Ausländer auf der Tribüne Platz nehmen werden. „Für T. J. wäre die Belastung mit drei Spielen innerhalb von fünf Tagen zu groß“, erklärt Stewart seine Überlegungen. Stürmer Trevelyan ist nach einer Schlüsselbein-Operation erst diese Woche wieder voll ins Training eingestiegen.
Verteidiger Blake Kessel wechselte kurz vor Transferschluss am Montag von Ilves Tampere (Finnland) nach Augsburg. Mit ausgedehntem Videostudium machte sich der Amerikaner mit dem taktischen System der Panther vertraut. „Er wird seine Chance bekommen, aber ich kann ihm jetzt im Spiel keine Zeit zum Eingewöhnen geben“, will der Trainer an diesem Wochenende kein Risiko eingehen, sondern mit dem bisherigen Team erfolgreich sein. „Jeder weiß, um was es geht, wir müssen punkten.“ In dieser Phase der Saison gibt es keine taktischen Geheimnisse mehr, betont Stewart. „Es wird darauf ankommen, die Emotionen zu dosieren und sich auf die ausgegebene Taktik zu konzentrieren.“
Bereits am Sonntag (16.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion) wartet die nächste Herausforderung. Die Berliner Eisbären sind mit 80 Punkten die Nummer eins der Liga, mussten sich den Augsburgern jedoch Mitte November geschlagen geben. Das 4:2 (Tore: Jon Matsumoto, Thomas Holzmann, T. J. Trevelyan und Aleksander Polaczek) sahen 5824 Zuschauer. Auch am Sonntag ist eine große Kulisse zu erwarten. Sitzplatzkarten gab es für den Familientag unserer Zeitung (inklusive Kinderschminken und Autogrammstunde) fast keine mehr, Stehplatztickets dagegen noch genügend.
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